Der verdammte Sicherungsschein hat mich über Monate aufgehalten. Hintergrund war die Pleite des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook im Herbst 2019 und die nahezu zeitgleich einsetzende Corona-Pandemie. Das kann man der Versicherungswirtschaft nicht verübeln, doch de facto hatte diese staatliche Regulierung über lange Zeit einen Marktabschluss bewirkt und so sah sich die Bundesregierung zu einer Neuregelung veranlasst, die im November 2021 endlich in Kraft trat. Dann dauerte es seine Zeit, bis die Versicherer ihre Angebote geschnürt hatten und nachdem ich meinen Businessplan und allerlei Zahlenwerke verschickt hatte, wurde ich als Kunde akzeptiert, kann es nun endlich losgehen.
Putins Krieg und Ostwärts Reisen
Doch dann entschied sich der russische Diktator Putin zu diesem brutalen Überfall auf die Ukraine. Hier ist ausführlich beschrieben, was ich davon halte. Für Ostwärts Reisen ergeben sich gravierende Konsequenzen. Bis auf Weiteres erscheint es unwahrscheinlich, geführte Reisen an den Baikal und in die zu Russland gehörenden südsibirischen Republiken veranstalten zu können. Nicht nur das. Auch das Marketing für die Mongolei und insbesondere den Kaukasus ist massiv betroffen, weshalb ich an dieser Stelle ausdrücklich versichern will, dass dies sichere und hochspannende Reiseziele sind. Mit gastfreundlichen Menschen, einem bemerkenswerten kulturellen Reichtum und fantastischen Landschaften. Nicht nur meinetwillen, sondern auch im Interesse der lokalen Anbieter vor Ort möchte ich Ihnen Reisen dorthin intensiv ans Herz legen. Generell aber leidet der Tourismus im gesamten Raum zwischen Berlin und Peking marketingtechnisch massiv unter Putins Krieg.
Für Russland und Deutschland gilt, dass gute partnerschaftliche Beziehungen beiden dienlich wären. Das ist Fakt. So schwer es auch immer sein mag. Allerdings kann und darf dies nicht zulasten der mittel-/osteuropäischen Völker gehen, muss Vieles aufgearbeitet werden, bevor das Land wieder ein akzeptierter Partner in Europa sein kann. Ostwärts Reisen will baldmöglichst an den Baikal und nach Sibirien zurückkehren, weil wir dort gute Partner gefunden haben und an die positiven Wirkungen eines nachhaltigen und sanften Tourismus glauben. Nicht zuletzt im Sinne der Völkerverständigung.
Mit Japan verbindet mich eine lange persönliche Geschichte. Es mag nicht ganz so wild so sein wie die Weiten zwischen Kaukasus und Sibirien, doch es bietet eine ungemein spannende Kultur und unfassbar schöne Landschaften. Weit mehr als nur Ersatz für Sibirien und Altai, sondern eine ideale Erweiterung und nicht zuletzt eine meine Kernkompetenzen.
Begleitend zum Reisegeschäft konnte ich im Frühjahr 2023 einen Reiseführer zu Georgien beim renommierten Reise-Know-how-Verlag veröffentlichen. Eine weitere Publikation zu Japan folgte im Juni 2024 – wieder bei Reise-Know-how. Das nächste Projekt wird ein Reiseführer zur Mongolei sein. Ursprünglich wollte ich diesen mit Südsibirien verknüpfen, doch daran ist angesichts des Krieges in der Ukraine aktuell nicht zu denken.
Bereits heute biete ich individuell geführte Touren in die Staaten Zentralasiens an, war damit im vergangenen Jahr recht erfolgreich mit vielen zufriedenen Kunden. Diesem Segment werden ich weiter meine Aufmerksamkeit widmen. Eine weitere Idee sind Reisen in die Ukraine, die nach dem hoffentlich baldigen Sieg wieder möglich sein werden. Seit Beginn des Krieges engagiere ich mich intensiv für diese heldenhafte Nation und bin mir zunehmend bewusst, welche kulturellen und landschaftlichen Schätze es zwischen Karpaten, Donaudelta, Schwarzmeerküste, Krim, Lemberg, Kyjiv, Odesa, Kharkiv, Sewastopol und Donezk zu entdecken gibt.