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Ostwärts Reisen

FAQ - Kaukasus

Wie ist es um meine persönliche Sicherheit bestellt?

Im Großen und Ganzen gut. Seit der Transformationsphase zu Beginn der 1990er haben sich die Verhältnisse in Georgien, Armenien und Aserbaidschan stabilisiert. Die Kriminalitätsrate geht kontinuierlich zurück. In Tiflis, Jerewan und auch Baku reicht es aus, wenn Sie die gleiche Achtsamkeit walten lassen, wie in Mitteleuropa auch. Auf dem Land ist die Situation in puncto Sicherheit noch besser – trotz der verbreiteten Armut. Achten Sie aber bitte trotzdem auf Ihre Habseligkeiten, vor allem im Gedränge.

Muss ich mich vor den Sicherheitsbehörden fürchten?

Nein. Die Polizei in Georgien arbeitet äußerst korrekt und ist weitgehend unempfänglich für Korruption. Werden Sie kontrolliert, wird das irgendeine inhaltlich begründbare Bewandtnis haben.

Vor militärischen Anlagen und an anderen sicherheitsrelevanten Orten ist das Fotografieren untersagt. In Armenien läuft manches weniger sauber, doch auch hier neigen die Beamten nicht zur willkürlichen Schikane europäischer Touristen. Genauso wenig wie in Aserbaidschan.

Was ist, wenn mir etwas zustößt?

Das Gesundheitssystem in Georgien, Armenien und Aserbaidschan genügt nicht den hohen mitteleuropäischen Standards, ist aber auch nicht völlig marode. Die Länder sind klein und deutlich dichter besiedelt als die Weiten Zentralasiens und Sibiriens. Bis zum nächsten Arzt oder Krankenhaus ist es demnach nicht allzu weit. Sie sollten aber trotzdem auf sich achten und unnötige Risiken vermeiden.

Welches Wetter kann ich erwarten?

Der Kaukasus bietet ein mildes und angenehmes Klima. Mediterran mit einer leichten Prise Kontinentalität. Im Hochsommer kann es vor allem in der Ebene – beispielsweise rund um die Hauptstädte Baku, Tiflis und Jerewan – sehr heiß werden.

In den Höhen des Kaukasus ist es besser. Die ideale Reisezeit sind die Monate Mai und September, wenn die Bergwiesen in voller Blüte stehen bzw. der hervorragende kaukasische Wein gemacht wird.

Im Winter kann es durchaus kalt werden. Und weil ausreichend Schnee fällt, gibt es vor allem in Georgien, aber auch im benachbarten Aserbaidschan einige hervorragende Skigebiete. Für Rundreisen ist die Jahreszeit nicht geeignet, weil viele Passstraßen verschneit und nicht ganzjährig befahrbar sind.

Wie verhalte ich mich an der Grenze?

Wenn Sie alle Dokumente parat haben (bei geführten Reisen werden wir das im Voraus prüfen) und den Anweisungen des Sicherheitspersonals Folge leisten, gibt es nichts zu befürchten. Die Beamten arbeiten in der Regel korrekt. Bei der Hausapotheke bitte darauf achten, dass in Armenien, Georgien und Aserbaidschan Kodeine jeder Form und Dosis verboten sind.

Bitte keine Fotos anfertigen und auf die Bekundung politischer Ansichten verzichten.

Die georgisch-russische Grenze im Hohen Kaukasus.

Was sollte ich im Kontakt mit den Menschen der Region beachten?

Die Kaukasier mögen sich untereinander nicht immer grün sein, doch Fremden gegenüber entwickeln sie eine enorme, regelrecht zu Herzen gehende Gastfreundschaft. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie von wildfremden Menschen zu Kaffee und Kuchen, manchmal auch zu Wein und Gesang eingeladen werden. Wenn Sie auf alles eingingen, würde irgendwann die Zeit knapp. Revanchieren Sie sich für die erwiesene Gunst bitte nicht mit Geld. Das würde die Gastgeber beleidigen. Vielleicht können Sie ein kleines Gastgeschenk besorgen bzw. später nachliefern. Und bitte nehmen Sie nicht jede dargebotene Gabe an. Vor allem dann nicht, wenn es der betreffenden Familie wirtschaftlich nicht gut geht.

Das kaukasische Gastmahl folgt festen Strukturen. Chef ist der Tischführer, der sogenannte Tamada (meist gleichbedeutend mit dem Hausherrn). Er bringt die Trinksprüche aus, strukturiert die Menüfolge, leitet zum Tanz über und ist verantwortlich für das Wohlbefinden respektive die gute Stimmung der Gäste. Wenn Sie nichts mehr trinken wollen, leeren Sie ihr Glas einfach nicht. Ist nichts mehr drin, wird zwingend nachgegossen.

Laufe ich Gefahr, in die territorialen Konflikte der Region hineingezogen zu werden?

Nein. Wir bringen Sie weder nach Berg-Karabach noch nach Abchasien oder Südossetien. Im georgischen, armenischen und aserbaidschanischen Kernland ist es sicher. Vorausgesetzt, die Konflikte flammen nicht wieder auf, was vor allem zwischen Armenien und Aserbaidschan leicht möglich ist. Zur Beruhigung sei aber angemerkt, dass die vergangenen Kriege stets auf die umstrittene Region selbst und das unmittelbare Umfeld begrenzt waren, das Risiko also selbst im Falle des Falles kalkulierbar ist. Aserbaidschanische Grenzer sehen den armenischen Stempel nicht gerne, solange man jedoch glaubhaft versichert, dass man nicht in Berg-Karabach war, wird man durchgelassen. Mit der im Herbst 2023 erfolgten vollständigen Einnahme der Region durch aserbaidschanische Truppen und der anschließenden Flucht fast aller armenischen Zivilisten hat sich die Frage ohnehin erübrigt.

Es ist nicht ratsam, in Gesprächen und Debatten die Position des jeweiligen Erzfeindes zu vertreten. Hält man sich politisch neutral, wird es keine Probleme geben.

Sind die Länder des Kaukasus stabil und kann ich meine Meinung frei äußern?

Für Georgien und Armenien gibt es ein unbedingtes Ja. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die politischen Konflikte mit den Nachbarn Russland, Aserbaidschan und Türkei das Blut Ihres Gegenübers in Wallung bringen können. Ein weiteres schwieriges Thema ist die Wirkungsmacht der jeweiligen Staatskirche, etwa in Bezug auf die sogenannten familiären Werte oder die Gleichstellung homosexueller Beziehungen.

Aserbaidschan ist eine Diktatur und kennt keine Tradition der Meinungsfreiheit. Wenn Sie Sympathien mit Armenien erkennen lassen, wird dies zu äußerst heftigen Debatten führen. Mit Kritik an der Herrscherfamilie Aliyev sollten Sie ebenfalls vorsichtig umgehen.

Die armenische Hauptstadt Jerewan mit der Silhouette der beiden Ararats im Hintergrund.

Sind die kaukasischen Airlines sicher?

Ja. Alle drei National Flag Carrier – Georgian Airways, Armenia Aircompany und Azerbaijan Airlines – sind unbedenklich, genügen internationalen Maßstäben und bieten einen guten Service.

Bin ich als Teil der LGBTQ-Community im Kaukasus gefährdet?

Die jeweiligen Staatskirchen haben sowohl in Georgien als auch in Armenien erheblichen Einfluss auf die Politik, verhindern progressive Reformen beispielsweise im Familienrecht. In Georgien ist die Diskriminierung von LGBTQ-Personen verboten, dennoch kam es 2022 im Vorfeld der Tbilisi Pride Parade zu extremer Gewaltanwendung seitens rechter Gruppen und christlicher Fundamentalisten. Immerhin gibt es in Tbilissi eine gewisse Auswahl an Bars und Clubs für das schwul-lesbische Publikum. In Armenien gibt es kein Anti-Diskriminierungsgesetz und die Szene in Jerewan ist deutlich kleiner als jene in Tbilissi. Am ausgeprägtesten sind homophobe Haltungen in Aserbaidschan, was ausdrücklich auch für die Hauptstadt Baku gilt. Hier sollte auf öffentliche Bekundungen der Zuneigung unbedingt verzichtet werden. Der ansonsten vergleichsweise liberale aserbaidschanische Islam setzt bei diesem Thema enge Grenzen. Immerhin wurde der Vollzug homosexueller Handlungen entkriminalisiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georgien das progressivste der drei genannten Länder ist, aber auch noch einen Weg zu gehen hat. Abraten würde ich von Reisen in den Kaukasus keinesfalls, denn es bieten sich Nischen und es gibt eben auch einen erklecklichen Anteil liberal gesinnter Menschen.

Mit welchen Fahrzeugen werden wir unterwegs sein und wie ist es um die Verkehrssicherheit bestellt?

Wir werden zumeist Kleinbusse der Marke Mercedes Sprinter oder ähnliche Modelle nutzen. Die Fahrweise im Kaukasus ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Da unterscheiden sich die Völker der Region kaum voneinander. Unsere Fahrer verfügen aber über reichlich Expertise und sind zu einer defensiven Fahrweise angehalten. Von Nachtfahrten werden wir absehen, sodass das Unfallrisiko kalkulierbar bleibt.

In den Bergen werden wir mitunter offroad unterwegs sein. Auch hier werden wir mögliche Gefahren genauestens abwägen und vernünftige Entscheidungen treffen.

Im Gveleti-Tal – Georgien.

Wie werden die Unterkünfte beschaffen sein?

In Georgien und Armenien werden wir vornehmlich in kleineren Hotels und Pensionen unterkommen. Mit einer familiären Atmosphäre, kurzen Wegen und einem herzlichen Service. Die Gastfreundschaft der Kaukasier ist legendär, was Sie mit Sicherheit spüren werden. Die Zimmer werden sauber sein, ordentlich hergerichtet und in der Gesamtschau den Standards eines Mittelklassehotels in Deutschland entsprechen.

Welche Impfungen werden benötigt und ist das Wasser unbedenklich?

Für längere Aufenthalte wird eine Impfung gegen Tollwut empfohlen. Bei einer normalen Reise wird es ausreichen, wenn man sich von den zahlreichen Straßenhunden fernhält. Leitungswasser ist in allen drei Ländern unbedenklich.

Muss ich mich vor gefährlichen Tieren in Acht nehmen?

Bären wurden im Kaukasus nahezu vollständig ausgerottet. Aktuell wird versucht, einige Exemplare im Grenzgebiet von Russland, Georgien und Aserbaidschan wieder anzusiedeln, doch zu einer echten Gefahr taugen sie nicht.

Im westlichen Kaukasus bis zum Schwarzen Meer sowie in Nordostanatolien bis hinein in die Transkaspische Senke ist die giftige Kaukasusotter zuhause. Die Schlange ist aber sehr scheu und ein Kontakt mit ihr äußerst unwahrscheinlich.

Die zahlreichen Straßenhunde werden von den Kaukasiern äußerst pfleglich und zuvorkommend behandelt, verhalten sich dementsprechend friedlich. Man sollte ihnen dennoch nicht zu nahe kommen, weil sie Krankheiten verbreiten können, unter anderem die Tollwut.

Steppenlandschaft an der georgisch-aserbaidschanischen Grenze – ein typisches Habitat der Kaukasusotter.

Welche körperlichen Voraussetzungen muss ich mitbringen?

Eine gewisse Resilienz gegenüber langen Fahrten wird nicht schaden. Doch allzu sehr werden wir Ihre Geduld nicht auf die Probe stellen. Die voraussichtlichen Fahrzeiten sind in den Programmen notiert. Wir werden einige kürzere Wanderungen unternehmen. So etwa entlang der Dolra in Swanetien, im Trusso-Tal an der Grenze von Georgien zu Russland oder am Sewan-See in Armenien. In der Regel werden diese Ausflüge an Tagen stattfinden, an denen wir das Quartier nicht wechseln, sodass Sie auch in der Unterkunft bleiben können.

Welche Versicherungen sollte ich abschließen?

Wir empfehlen den Abschluss einer Reisekrankenversicherung. Bei der Reiserücktrittsversicherung ist zu beachten, dass etwaige Stornokosten nur bei triftigen (Rücktritts)Gründen erstattet werden. Ob sich eine Reisegepäckversicherung lohnt, müssen Sie selbst entscheiden. Während der An- und Abreise haftet die Airline für ihr Gepäck.

Zu allen Versicherungen vermitteln wir Ihnen gerne entsprechende Angebote, die nicht viel kosten und sich kurzfristig und komplikationslos abschließen lassen.

Was tue ich, wenn ich die Reise nicht mehr antreten möchte?

Sie sollten uns in diesem Fall möglichst frühzeitig kontaktieren. Wir werden uns um eine gütliche Einigung bemühen. Grundsätzlich können Sie die Storno- und Zahlungsmodalitäten in unseren AGB und auch hier nachlesen.

Für alles, was vergessen wurde, nutzen Sie bitte den direkten Draht per Telefon, E-Mail oder Chat. Wir freuen uns über jede Anfrage und werden zeitnah reagieren. Möglicherweise kann es sich auch lohnen, die Webseite von Ostwärts Reisen zu studieren, denn hier sind extrem viele Informationen zu den Zielgebieten gebündelt.

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Kontakt

Vielen Dank, dass Sie sich diese Webseite angeschaut haben. Ich freue mich über jede Resonanz und bin auf allen Kanälen erreichbar.

Falk Schäfer
Wartburgstraße 42
10823 Berlin

Tel.: +49 / (0)30 / 2850–8050
Fax: +49 / (0)30 / 2850–8049
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Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie detaillierte Informationen zum Reiseablauf, einige Empfehlungen zur Vorbereitung (etwaige Impfungen, Einreisebestimmungen, Packliste etc.) sowie die Zahlungsmodalitäten (20 Prozent Anzahlung innerhalb von sieben Tagen nach Erhalt der Reisebestätigung, Restbetrag 28 Tage vor Reiseantritt).
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