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Ostwärts Reisen

Republik Altai

Die Republik Altai erhielt ihren Status erst in den letzten Monaten der Sowjetunion, wurde abgetrennt von der gleichnamigen Region Altai. Diese administrativen Besonderheiten können angesichts der zunehmenden Zentralisierung innerhalb der Russischen Föderation allerdings keine besondere Bewandtnis entfalten. Weit wichtiger ist, dass genau hier der Kristallisationspunkt vieler asiatischer und europäischer Kulturen liegt, hier die altaische Sprachenfamilie geboren wurde, die sich heute von Sarajevo bis nach Tokyo zieht. Die Skythen sind die Ahndamen und -herren der Region. Deren Erbgut hat sich über ganz Eurasien verbreitet.

Der goldene Altai markiert das Ende des spektakulären Gebirgssystems von Indochina nach Sibirien. Das Klima ist kontinental, aber vor allem im Gebirgsvorland gemäßigt, zumindest für sibirische Verhältnisse.

Gorno-Altaisk

Die Hauptstadt ist mit ihren 64.000 Einwohnern der Siedlungsschwerpunkt der Republik. Dies gilt umso mehr, als dass sie mit dem nahegelegenen Maima am Unterlauf des Katun eine Agglomeration von fast 90.000 Einwohnern bildet. Gorno-Altaisk befindet sich am äußersten Nordrand der Republik just dort, wo die Hochtäler des Altai in die ebenen Steppenlandschaften Südsibiriens und Nordkasachstans übergehen.

Siedlungen in der Region lassen sich nur bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts schriftlich zurückverfolgen. Seinerzeit lebte hier der Stamm der Teleuten. 1824 drangen die ersten Russen aus Bijsk ins Gebirge vor und gründeten die Ortschaft Ulala, die als Ausgangspunkt für die christliche Missionierung des Altai dienen sollte.

Nach der Oktoberrevolution wurde die Stadt zunächst von Weißgardisten gehalten. Erst im Jahre 1919 konnte sich auch in Gorno-Altaisk die Rote Armee durchsetzen. 1922 wurde das Dorf Ulala zum Verwaltungszentrum eines Autonomen Bezirks der Oiraten bestimmt, 1928 zur Stadt erhoben, 1932 in Oirot-Tura umbenannt, um 1948 den heutigen Namen Gorno-Altaisk zu erhalten. Seitdem war die Stadt durchgehend das Verwaltungszentrum der Region. Mit der 1992 erfolgten Erhebung des Autonomen Bezirks zu einer Republik wurde sie zu deren Hauptstadt. Die Einwohnerzahl ist von zunächst 5.000 bei Gründung der Sowjetunion auf heute fast 65.000 angewachsen. Bis 2035 wird ein leichtes Wachstum auf dann etwa 70.000 prognostiziert. Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent ist Gorno-Altaisk eine russische Stadt. Altaier stellen nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Kasachen, Ukrainer, Deutsche und Telengiten bilden sehr kleine Minderheiten. Entsprechend verteilen sich die religiösen Gruppen. Die russisch-orthodoxe Kirche hat mit Abstand die meisten Anhänger und ist mit ihren Kirchen dominant im Stadtbild vertreten. Es gibt aber auch eine Moschee und einen buddhistischen Tempel. Religiöse Bekenntnisse werden zaghaft gepflegt und der Anteil explizit areligiöser Menschen ist vergleichsweise hoch.

Geografisch befindet sich die Stadt in den nordwestlichen Ausläufern des Altai-Gebirges auf knapp 300 Metern Höhe. Hier fließen die Flüsschen Ulalushki und Maima ineinander, um nach wenigen Kilometern auf Höhe der Nachbarstadt Maima in den Katun zu fließen. Gorno-Altaisk hat die Form eines Winkels, der zunächst streng nach Norden und dann nach Westen ausgerichtet ist.

Die Kirche zum Schutz der heiligen Jungfrau in Gorno-Altaisk. Foto: © Vitecek

Die Stadt liegt in einem Tal zwischen den Berghängen, weswegen sie oft nur wenige Straßen breit, dafür aber recht langgezogen ist. An ihrem nordwestlichen Ende schließt sie unmittelbar an die etwa 20.000 Einwohner fassende Nachbarsiedlung Maima an. Der Flughafen liegt etwa zehn Kilometer westlich der Kernstadt am Ufer des Katun. Von hier bestehen tägliche Verbindungen nach Moskau und in andere Städte der Russischen Föderation.

Über den gut ausgebauten Chujsky-Trakt ist Gorno-Altaisk Richtung Süden mit der etwa 500 Kilometer südöstlich gelegenen mongolischen Grenze verbunden. In der anderen Richtung sind es nur etwa hundert Kilometer bis Bijsk, wo Anschluss an das russische Eisenbahnnetz besteht. Barnaul, die Hauptstadt der benachbarten Region Altai liegt 260 und Nowosibirsk als größte Stadt des asiatischen Russlands etwa 450 Kilometer nordwestlich von Gorno-Altaisk. Zudem führt eine 150 Kilometer lange, befestigte Straße zum Telezker See in Richtung Osten.

Gorno-Altaisk ist Sitz sämtlicher zentraler Behörden der Republik. Unter anderem tagt hier mit dem El Kurultai das regionale Parlament. Der öffentliche Sektor nimmt eine wichtige Rolle im regionalen Wirtschaftsgefüge ein. Vor einigen Jahren gab es in der Stadt noch einige Textilbetriebe, doch die Produktion wurde mittlerweile vollends eingestellt. Aktuell ist nur noch die Stahlbetonfabrik in Betrieb. Der Tourismus soll zunehmend als Substitut für die weitgehend darniederliegende Leichtindustrie dienen. Aus diesem Grund wurde auch der Flughafen wiedereröffnet und wird aktuell intensiv über einen möglichen Anschluss an das russische Eisenbahnnetz diskutiert. Zudem soll mit Liftanlagen und Skigebieten der Wintertourismus gestärkt werden.

Gorno-Altaisk gilt als eine der am wenigsten von Umweltsünden beeinträchtigten Städte in Russland. Dies wurde durch mehrere russische wie auch internationale Umweltpreise bestätigt. Die neue Fokussierung auf den Tourismus soll gelingen, ohne die Reinheit der Natur zu beeinträchtigen. Neben den touristischen und administrativen Funktionen ist Gorno-Altaisk Universitätsstadt und das kulturelle Zentrum der Republik Altai. Das Nationaltheater wurde nach dem bekanntesten Dramatiker des Altai benannt, Pavel Kuchiyak, und widmet sich hauptsächlich regionalen Erzählungen bzw. Inszenierungen mit einem engen Bezug zu Geschichte und Kultur der Republik.

Das Nationalmuseum trägt den Namen des russischen Universalgelehrten Andrej Anokhin, der im Altai vielfältige ethnografische Studien betrieb und hier seinen Lebensabend verbrachte. Die staatliche Philharmonie wurde im Jahre 1986 begründet und widmet sich vornehmlich der regionalen Musiktradition.

Das Klima in Gorno-Altaisk ist hochgradig kontinental. Die Jahresmitteltemperatur erreicht mit knapp drei Grad Celsius einen für sibirische Verhältnisse hohen Wert. Die Temperaturschwankungen liegen zwischen durchschnittlich minus 14 Grad im Januar und 19 Grad Celsius im Juli. Mit mehr als 700 Millimetern Niederschlag im Jahr ist Gorno-Altaisk eine grüne Stadt und unterscheidet sich deutlich von den angrenzenden Steppen Südsibiriens. Auch im Winter fällt regelmäßig Schnee, wiewohl sich der meiste Niederschlag in den Sommermonaten einstellt.

Stadtzentrum

Gorno-Altaisk schmiegt sich über etwas mehr als zehn Kilometer ins Tal der Maima. Zwei Straßen führen vom Chujsker Trakt ins Stadtzentrum: Eine neue Schnellstraße nördlich des Maima-Ufers und der Prospekt des Kommunismus südlich davon. Letzterer fungiert als herrschaftliche Magistrale, an der fast alle Prestige-Bauten angeordnet sind. Zunächst wird eingangs des Stadtzentrums die Tekhnologychesky-Straße gequert, in der sich nach nur wenigen Metern rechterhand die Moschee befindet. Direkt nach der Kreuzung solle auf der linken Straßenseite der obligatorische Siegespark an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Altaier erinnern. Fährt man weiter Richtung Südosten, folgen ein Markt und das Einkaufszentrum Gorny. Unmittelbar dahinter, allerdings auf der anderen Straßenseite, liegt die Makarius-Kirche. Das eigentliche Stadtzentrum beginnt dort, wo der Prospekt des Kommunismus die Maima quert, um fortan an deren nördlichen Ufer entlangzuführen. Unmittelbar hinter der Brücke befindet sich auf der rechten Seite der buddhistische Tempel Dazan Ak Burkhan. Von dort kann man rechts in die Tchoros Gurkin-Straße einbiegen, die nach wenig hundert Metern das Nationalmuseum der Republik Altai erreicht. An der nächsten größeren Kreuzung folgen der große Markt auf der rechten und das Volkskunstzentrum Entchi auf der linken Seite.

Nach weiteren 700 Metern gelangt man zum ausgreifenden Lenin-Platz. Hier liegen das Altaier Nationaltheater sowie der Regierungspalast. Nur wenige Meter später trifft der Prospekt des Kommunismus auf die Lenin-Straße, wo sich das Kaufhaus der Stadt und, etwas dahinter, die Universität finden.

Südlich des Stadtzentrums erheben sich die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche sowie weit im Süden die Verklärungskirche. Am östlichen Stadtrand lohnt der Ulalynsker Wall einen Besuch. An dieser Stelle wurden in den 1960er Jahren Siedlungsspuren aus der Steinzeit entdeckt. Zudem erinnern zwei Gedenksteine an den stalinschen Terror der 1930er Jahre, weil just dieser Ort seinerzeit als Hinrichtungsstätte diente.

Nördlich von Gorno-Altaisk führt eine Trasse auf den Tugaja-Berg, wo sich ein bemerkenswerter Rundblick über die Stadt ergibt.

Belokurikha

Die Siedlung liegt zwar schon in der benachbarten Region Altai, ist von der Republikhauptstadt Gorno-Altaisk aber nur hundert Kilometer bzw. zwei Fahrstunden in Richtung Westen entfernt. Dies ist der wichtigste Badeort der Region. Dessen Name „weißer Rauch“ bezieht sich auf die hier vorkommenden radiumhaltigen Thermalquellen, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden und 1868 zur Eröffnung des ersten Bades führten. Nach der Oktoberrevolution und der Gründung der Sowjetunion erhielt der Bäderbetrieb einen Aufschwung. Die Sanatorien und Kliniken, die heute das Stadtbild prägen, stammen vornehmlich aus den 1960er und 70er Jahren.

Nachdem es in der Transformationsphase der 1990er Jahre zu einigen wirtschaftlichen Problemen kam, steigen die Besucherzahlen seitdem wieder an. Zudem soll der Ort zu einem Wintersportzentrum ausgebaut werden, wofür die gute Erreichbarkeit aus dem Ballungsraum Nowosibirsk, die Schneesicherheit, die ortsnah gelegenen Abhänge des Altai sowie die für sibirische Verhältnisse milden Wintertemperaturen sprechen.

Insgesamt will sich Belokurikha russlandweit und auch international einen Namen als Kurstadt und Wintersportzentrum machen. Diese Anstrengungen führten bis heute zu einem ansehnlichen Stadtbild und zu einer hochqualitativen touristischen Infrastruktur.

Belokurikha

Das Tal von Belokurihka. Foto: © Aleksandr Baidukov

Aja

Aja liegt auf dem linken Ufer des Katun, damit ebenfalls schon in der Region Altai, aber nur 25 Kilometer von Gorno-Altaisk als Hauptstadt der Republik Altai entfernt. Der Weg folgt flussaufwärts dem Lauf des Katun. Nach 25 Kilometern führt eine Brücke auf das andere Ufer, von wo es nur noch fünf Kilometer flussabwärts nach Aja sind.

Aja verdankt seine Bekanntheit vornehmlich einem warmen See, welcher sich etwa fünf Kilometer westlich der Siedlung erstreckt. Dank der nahen Thermalquellen friert dieser nie richtig zu und weist im Sommer sehr angenehme Badetemperaturen von 22 bis 24 Grad auf. In Aja selbst besteht mittlerweile eine engmaschige touristische Infrastruktur.

Das Dorf lockt mit seiner Lage in den Ausläufern des Altai und am Eingang zum Hochtal des Katun. Bemerkenswert ist die abenteuerliche Hängebrücke, welche südlich von Aja an das andere Flussufer führt.

Ein Ausflug nach Aja lässt sich gut mit einer Reise zum Kurort Belokurikha kombinieren.

Telezker See

Der Telezker See gilt als der altaische Baikal und weist tatsächlich etliche Parallelen zum „sibirischen Meer“ auf. Mit durchschnittlich 174 und maximal 325 Metern gehört er zu den 25 tiefsten Seen der Erde. Sein kristallklares Wasser erlaubt Sichtweiten bis zu 15 Metern. Der See hat die Form eines umgekehrten L. Die ersten 50 Kilometer erstrecken sich in klarer Nord-Süd-Ausrichtung. Danach knickt er im 90-Grad-Winkel ab und führt über weitere 28 Kilometer in Richtung Westen.

Angesichts der Gesamtlänge von annähernd 80 Kilometern ist er mit durchschnittlich drei Kilometern sehr schmal. Wie der Baikal, wird auch der Telezker See von mehreren Flüssen gespeist, besitzt aber nur einen Abfluss. Die 300 Kilometer lange Bija, einer der beiden Quellflüsse des Ob. Die nächste Parallele zwischen Telezker See und Baikal bezieht sich auf die Entstehungsgeschichte, denn beide sind Teil eines kontinentalen Grabenbruchs, der in entfernter Zukunft die eurasische Platte spalten wird. Und beide werden von teilweise mehr als 2.500 Meter hoch aufragenden Bergketten umgeben. Ein Spezifikum des Telezker Sees sind die dutzenden Wasserfälle an den felsigen Ufern. Die höchsten davon sind der Große Schaltap mit 20 und der Korbu-Wasserfall mit 13 Metern.

Mehr als 1.200 Pflanzenarten sind rund um den See zu finden. Zu den wichtigsten Säugetieren der Region gehören Bären, Luchse, Wölfe, Vielfraße, Zobel, Eichhörnchen, Asiatische Dachse, Steinböcke und Bisamratten. Zudem nisten mehr als 300 Vogelarten an den Ufern. Auch viele Reptilien- und Amphibienarten sind im und am See zuhause. Ähnlich zum Baikal besitzt der See eine reiche indigene Fischfauna. Verschiedene Arten kommen nur hier und nirgendwo sonst vor. Der Taimen ist der größte Fisch im Telezker See. Er wird bis zu 1,50 Meter lang und erreicht ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm.

Der nördliche Teil des Sees liegt im Turotschaksky Rajon, wo sich die meisten Touristenlager und Campingplätze befinden.

Telezker See

Der Telezker See ist einer der tiefsten der Welt. Foto: © Tatyana1988

Das Dorf Artybash und das gegenüber gelegene Iogach am Nordwestende sind die größten Siedlungen. Die Menschen hier haben sich von der Viehzucht nahezu vollständig auf touristische Angebote umorientiert. Mittlerweile gibt es vielfältige Unterkünfte jeder Preisklasse und es werden Bootstouren an das Südufer bis ins Delta des Tschulyschman angeboten. Etwa 70 Kilometer nördlich von Artybash liegt das Rajonzentrum Turotschak, von wo Schiffe auf der Bija ins 200 Kilometer entfernte Bijsk verkehren.

Der Nordteil des Sees ist verkehrlich gut angeschlossen. Es gibt zwei asphaltierte Straßen. Die eine führt von Artybash entlang des Bija-Tals ins 300 Kilometer entfernte Bijsk, die andere zweigt nach 40 Kilometern von dieser in Richtung Westen zur 150 Kilometer entfernten Republikhauptstadt Gorno-Altaisk ab.

Der Südteil des Sees ist landschaftlich beeindruckender. Hier ragen die Berge noch höher auf, ist die Uferlinie reizvoller und münden wilde Flüsse in den See. Im Mündungsdelta des Tschulyshman haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Basen und Touristencamps angesiedelt, die allerdings nur auf dem Wasser- oder auf dem Luftweg zu erreichen sind. Die Siedlung Balykha ist mit ihren knapp 1.200 Einwohnern das wichtigste Zentrum auf der bereits zum Ulagan-Rajon gehörenden Südseite des Sees. Sie liegt am Unterlauf des Tshulyshman circa zehn Kilometer südlich dessen Mündung in den See. Von hier führt eine wilde Piste nach Süden in Richtung Aktasch am Chujsker Trakt.

Manzherok

Die 1.500 Einwohner fassende Siedlung befindet sich 40 Kilometer südwestlich von Gorno-Altaisk am Ufer des Katun.

Vor der Revolution widmeten sich die Einwohner vor allem der Viehzucht, mit Gründung der Sowjetunion gewann die Landwirtschaft immer größere Relevanz. Seit den 1960er Jahren haben sich immer mehr touristische Angebote herausgebildet. Dazu zählt ein Kasino, welches in der Siedlung Nizhnekayanza etwas nordöstlich von Manzherok am anderen Ufer des Katun eingerichtet wurde. Sieben Kilometer südlich der Ortschaft liegt am linksseitigen Ufer des Katun ein ausgedehntes Feriengelände. Noch etwas weiter südlich findet sich mit den Tawdýner Höhlen ein ausgedehntes Netz von Karsthöhlen in den Klippen am linksseitigen Ufer des Katun. Die meisten Zugänge sind relativ leicht zu erreichen. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden Artefakte aus der Bronzezeit gefunden.

Chemal

Die Strecke zwischen der Republikhauptstadt Gorno-Altaisk nach Chemal beträgt etwa hundert Kilometer und zeigt klar in Richtung Süden. Etwa auf halbem Weg verlässt der Chujsker Trakt bei Ust-Sem das Tal des Katun. Dafür führt nun eine Stichstraße 50 Kilometer weiter am Katun-Ufer flussaufwärts. Diese endet bei Chemal, welches sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten touristischen Zentrum im unteren Katun-Tal entwickelt hat. Dahinter führt eine Piste weiter südlich am Ufer des Katun entlang bis nach 40 Kilometern eine Brücke erreicht wird. Nachdem man diese überquert hat, windet sich eine unbefestigte Straße durch die Berge zurück auf den Chujsker Trakt. Diese Wege lassen sich allerdings nur mit Geländewagen passieren.

Das Dorf wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Missionsstation gegründet. Schon nach wenigen Jahren erweckte die landschaftliche Schönheit das Interesse der sibirischen Oberschicht. Noch im Zarenreich etablierte sich Chemal als Erholungsort von überregionaler Bedeutung. In den 1930er Jahren wurde hier ein Resort für die Nomenklatura der Partei, deren Familien und für befreundete Staatsoberhäupter eingerichtet. Seit den 1990er Jahren wurde Chemal zunehmend für den Tourismus entwickelt. Die Übernachtungszahlen haben sich deutlich erhöht. Hauptsächlich besuchen Russen die Region, doch in den vergangenen Jahren kamen auch immer mehr Ausländer, was mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine allerdings ein jähes Ende gefunden hat.

Chemal liegt per Luftlinie 60 Kilometer südlich von Gorno-Altaisk inmitten der nördlichen Ausläufer des Altai. Die Umgebung trägt noch Mittelgebirgscharakter. Bei Chemal vereinigt sich der Katun mit dem Flüsschen Chemal, welches dem Ort seinen Namen gab. Das weite Tal ist von der Izhozh-Bergkette umgeben, deren höchster Gipfel etwa 1.300 Meter erreicht. Das Dorf hat etwa 6.000 Einwohner und ist damit nach dem Großraum Gorno-Altaisk und Kosch-Agatsch an der mongolischen Grenze die größte Siedlung der Republik Altai. Die Gegend eignet sich hervorragend für ausgedehnte Wanderungen oder für Bootstouren, die auch von unerfahrenen Reisenden bewältigt werden können. Eine besondere Attraktion ist ein mittlerweile stillgelegtes Wasserkraftwerk, welches etwas südlich von Chemal in den 1930er Jahren errichtet wurde. Der Damm dient heute als Museum. Eine abenteuerliche Seilbahn führt auf das andere Ufer des Katun. Etwas flussabwärts liegt unmittelbar vor dem südlichen Ortseingang die malerische Flussinsel Patmos mit ihrem Frauenkloster. Im Dorf lohnt das Altai-Zentrum einen Besuch. Hier werden die Geschichte, die Kultur und die Lebenswirklichkeit des altaischen Volkes dokumentiert.

Die Hängebrücke auf die Insel Patmos im Katun. Foto: © 007master

Oimon-Steppe

Der Seminsky-Pass auf dem Chujsker Trakt 160 Kilometer südlich von Gorno-Altaisk markiert den Übergang in den hohen Altai. Ab hier erreichen die umgebenden Berge Höhen von deutlich mehr als 2.000 Metern. Kurz hinter dem Pass zweigt bei der Siedlung Neftebasa in Richtung Westen eine Straße in die hundert Kilometer entfernte Siedlung Ust-Kan mit ihren etwa 5.000 Einwohnern ab. Dreieinhalb Kilometer südlich des Ortes liegt die Höhle von Ust-Kan. Der Eingang findet sich in etwa fünfzig Meter Höhe, ist von der Straße aus gut sichtbar und lässt sich über bereitgestellte Leitern erreichen. In der 17 Meter langen und zwölf Meter hohen Höhle wurden in den 1950er Jahren archäologische Funde aus der Altsteinzeit gemacht. Der russische Forscher Rudenko konnte auf diese Weise erstmals eine frühe Besiedlung Nordasiens nachweisen. Die Höhle wurde offenbar als Ruheplatz genutzt, weil sie Schutz vor der Witterung und vor wilden Tieren bot.

In Ust-Kan wendet sich die Straße nach Südosten und erreicht nach 120 Kilometern die Siedlung Ust-Koksa. Hier fließt das kleine Flüsschen Koksa in den Katun. Die Siedlung mit ihrer hübschen Kirche markiert den westlichen Endpunkt der Oimon-Steppe, einer malerischen Hochebene inmitten des Hochaltai. Südlich wird die Oimon-Steppe vom Lauf des Katun begrenzt. Nördlich davon breiten sich weite Graslandschaften aus. Das Tal liegt auf einer Höhe von etwa tausend Metern, ist 35 Kilometer lang und im Schnitt etwa zehn Kilometer breit. Das Klima ist zwar stark kontinental, lässt aber aufgrund der geringen Winde und der langen Sonnenscheindauer den Anbau von Obst und Getreide zu. Die Oimon-Steppe zählt zu den sonnenreichsten Orten Russlands. Siedlungsspuren lassen sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts nachweisen. Zunächst richteten sich hier altaische Nomaden ein, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts stießen russische Altgläubige hinzu.

Zehn Kilometer östlich von Ust-Koksa gelangt man über eine Brücke auf das andere Ufer des Katun und ins dort gelegene Dorf Werkh Oimon, welches sich bereits in den Ausläufern des Bekukha-Massivs befindet. Hier widmet sich ein Museum der Besiedlung der Region durch Altgläubige. Nicht weit entfernt kann die einstige Unterkunft des russischen Universalgelehrten Nicholas Roerich besichtigt werden. In den 1920er Jahren brach Roerich von hier zu einer Expedition auf die Belukha auf.

In Werkh Uimon und in Ust-Koksa hat sich in den vergangenen Jahren eine gewisse touristische Infrastruktur herausgebildet. Dennoch besitzt die Hochebene noch immer einen sehr ursprünglichen Charme.

Tjungur und Belukha

Das Dorf Tjungur liegt etwa 25 Kilometer östlich des östlichen Ausgangs aus der Oimon-Steppe. Hier fließt in etwa tausend Metern Höhe das Flüsschen Kutcherla in den Katun. Ganz in der Nähe lassen sich bei Tolono turkische Steinskulpturen aus dem sechsten Jahrhundert besichtigen. Das Dorf ist bis dato Endpunkt der 270 Kilometer langen Straße vom Chujsker Trakt über Ust-Kan und Ust-Koksa an den Fuß der Belukha. Für die kommenden Jahre ist eine Weiterführung hinter Tjungur geplant, die dem Lauf des Katun folgen und bei Inja wieder auf den Chujsker Trakt führen soll.

Das um 1900 gegründete und etwa 350 Einwohner fassende Dorf Tjungur dient als Ausgangspunkt für nahezu alle Touren ins südlich gelegene Belukha-Massiv. Letzteres ist mit einer Gipfelhöhe von 4.506 Metern der höchste Punkt Russlands abseits des Kaukasus und der fernen arktischen Halbinsel Kamtschatka. Der Doppelgipfel gilt den altaischen Völkern als heilig, wird aber seit Jahrzehnten intensiv bestiegen. Erstmals wurde der Gipfel im Jahre 1914 von den russischen Tronov-Brüdern bezwungen.

Der Zugang zur Belukha erfolgt im Regelfall von Norden aus und führt entweder durch das Kutcherla- oder durch das Akkem-Tal. Die Kutcherla fließt in Tjungur in den Katun. Folgt man von dort ihrem Tal, erreicht man nach etwa einer Woche die Ausläufer der Belukha. Hier findet sich mit dem Kutcherla-See einer der schönsten Hochgebirgsseen der Welt. In Richtung Norden abgeschlossen durch einen spektakulären, 50 Meter hohen Wasserfall.

Ein zweiter Weg beginnt 15 Kilometer östlich von Tjungur bei der Mündung des Akkem in den Katun. Von dort lässt sich in etwas weniger als einer Woche der Bergsee Akkem erreichen, von wo sich eine spektakuläre Aussicht auf die riesige Eiswand am Nordabhang des Belukha-Massivs bietet. In dieser Region finden sich im Sommer die meisten Basislager, in denen sich die Bergsteiger auf den Weg zum Gipfel vorbereiten.

Da sich die Belukha bereits in der Grenzregion zu Kasachstan befindet, benötigen Ausländer eine spezielle Genehmigung, um diese Zone betreten zu dürfen. Diese muss mindestens zwei Monate im Voraus in der Republikhauptstadt Gorno-Altaisk beantragt werden.

Das Tal des Katun mit den Bergen des hohen Altai im Hintergrund. Foto: © Gai Sever

Chuja-Steppe

250 Kilometer hinter Gorno-Altaisk, 50 Kilometer hinter dem Rajonzentrum Ongudai und zwölf Kilometer nach der Siedlung Kupchegen erreicht der Chujsker Trakt wieder das Tal des Katun. Just an diesem Ort liegt nur einen Kilometer östlich der Trasse an der Mündung des Großen Ilgumen der beeindruckende Ilgumen-Wasserfall. Erst ab hier ist der Katun in seinem Unterlauf für Sportboote befahrbar.

Vom Wasserfall aus folgt der Chujsker Trakt für 30 Kilometer dem Tal des Katun, um dieses bei der Einmündung der Chuja wieder zu verlassen. Nach diesem 320 Kilometer langen Nebenfluss des Katun hat der Trakt seinen Namen und folgt nun bis zur mongolischen Grenze weitgehend seinem Tal. Nach etwa hundert Kilometern entlang der Chuja durchbricht die Straße einen der Hauptkämme des Altai und gelangt bei Kuray in eine erste kleinere Hochebene. Hier liegt der Übergang in den Wetterschatten des Altai, was sich leicht an der immer spärlicher werdenden Vegetation nachvollziehen lässt. Die Hochebene endet nach 30 Kilometern und das Tal verengt sich in einem etwa 30 Kilometer langen Gebirgsdurchbruch. Danach wird die ausgreifende Chuja-Hochsteppe erreicht, die sich fast bis an die 90 Kilometer entfernte Grenze zur Mongolei zieht. Im Schnitt ist die Hochebene 70 Kilometer lang, 40 Kilometer breit und liegt auf einer Höhe von etwa 1.800 Metern. Sie ist auf allen Seiten von mehr als 3.000 Meter hohen Bergen umgeben und weist eine halbwüstenhafte Vegetation auf.

Diese Region ist die trockenste und kälteste im gesamten Altai. Die frostfreie Periode dauert weniger als zwei Monate. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei minus sieben Grad Celsius. Im Januar werden Durchschnittswerte von minus 30 Grad erreicht. Die Temperaturen können in dieser Zeit auf bis zu minus 60 Grad zurückgehen. In den kurzen Sommern werden teilweise Werte von deutlich mehr als 30 Grad erreicht. Die Nächte können jedoch auch in dieser Zeit sehr kalt sein.

Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei lediglich 80 bis 150 Millimetern, im Schnitt der vergangenen Jahre bei etwa 120 Millimetern. Die meisten Niederschläge fallen in den Sommermonaten zwischen Juni und August. Die Winter sind nahezu vollständig trocken. Aufgrund dieser klimatischen Bedingungen reicht der Permafrostboden in minimal 15 und maximal 90 Meter Tiefe.

Entwässert wird die Hochsteppe ausschließlich von der Chuja, der in letzter Konsequenz sämtliche Bäche und Flüsse zufließen. Innerhalb des Beckens gibt es eine große Anzahl kleinerer Seen, die allesamt sehr flach sind und deren Wasser in der Regel eine brackige bis salzige Konsistenz aufweist. Einige Schlämme wurden untersucht, ob sie sich möglicherweise für eine medizinische Anwendung eignen.

Die Flora entspricht den klimatisch äußerst herausfordernden Bedingungen. Es überwiegt eine salz- und dürreresistente Vegetation aus Gräsern, Sträuchern und Büschen. An den Ufern der Seen und in den Überflutungsgebieten der Chuja finden sich umfassende Schilfgürtel.

Auch die Tierwelt hat sich an die harten Bedingungen angepasst. In der Region leben zahlreiche Nagetierarten. Rund um die Steppenseen und den Flusslauf der Chuja haben sich etliche Vogelarten angesiedelt. Die Flüsse sind vergleichsweise fischreich, Äschen häufig.

Ethnisch dominieren in der Hochsteppe kasachische Nomaden, die die klare Mehrheit der Bevölkerung bilden. Dahinter folgen Altaier mit knapp 35 Prozent. Der Anteil der Russen ist mit lediglich drei Prozent äußerst gering. Die mit Abstand größte Ortschaft ist das am nördlichen Eingang der Ebene gelegene Rajonzentrum Kosch-Agatsch mit seinen knapp zehntausend Einwohnern. Tobeler und Zhana Aul mit ihren tausend bzw. 800 Einwohnern liegen zentral inmitten der Hochsteppe am Chujsky Trakt. Den südlichen Abschluss bildet die Grenzsiedlung Tashanta mit 550 Einwohnern. Etwas südlich davon befindet sich der Grenzübergang zur Mongolei, der neben Kyakhta/Altanbulag und Solowjowsk/Ereentsav der einzige russisch-mongolische Straßenübergang ist, der auch von Drittstaatlern passiert werden darf.

Ukok-Hochebene

Von Kosch-Agatsch führt eine Straße nach Westen an die Südflanke des Altai-Hauptkamms. Hier liegt im Tal des Flüsschens Zhazator die Siedlung Belyash mit 1.300 Einwohnern. Die Distanz zwischen beiden Orten beträgt 140 Kilometer. Nachdem die Trasse nach 40 Kilometern die Hochebene verlässt, folgt sie zunächst dem Tal der Tarkhama und biegt dann Richtung Westen in das Zhazator-Tal ab. Folgt man aber auf einer unbefestigten Piste weiter der Tarkhama, gelangt man nach einem erneuten Bergdurchbruch auf das Ukok-Hochplateau.

Die Ebene von Ukok liegt direkt im Vierländereck zwischen Russland, China, der Mongolei und Kasachstan. Der Kanas- und der Betsu-Pass führen vom Plateau aus nach China und der Ukok-Pass nach Kasachstan. Die Mongolei lässt sich über den Malkhin-Pass erreichen. Alle diese Wege sind aber gesperrt und dürfen nicht passiert werden. Reguläre Grenzübergangsstellen gibt es nicht. Das gesamte Ukok-Plateau gilt als Grenzregion, die nur mit einer speziellen Genehmigung betreten werden darf.

Das Plateau ist etwa 35 Kilometer lang, zehn bis 15 Kilometer breit und befindet sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 2.200 bis 2.500 Metern. Die Hochebene ist geprägt von dutzenden Schmelzwasserseen, die in den Sommermonaten durch das oberflächliche Auftauen des Permafrostbodens entstehen. Daneben finden sich im Norden des Beckens einige Hochgebirgsseen, von denen der Kalzhin-See der größte ist. Im Süden schließen an die Gletscher des Tawan-Bogd-Ola-Massivs einige Gletscherseen an. Südöstlich des Plateaus erhebt sich im östlichen Teil des Tawan-Bogd-Ola-Massivs der Khuiten-Gipfel, der mit 4.374 Metern nach der Belukha den zweihöchsten Punkt Sibiriens und den höchsten der Mongolei markiert. Die ersten Expeditionen führten in den 1860er Jahren auf das Plateau und dienten in erster Linie der Grenzsicherung nach China.

Die Ukok-Hochebene ist eine der entlegensten Regionen der Welt. Foto: © Alexander Zabara

Danach folgten etliche wissenschaftliche Forschungsreisen mit ethnologischer, anthropologischer, biologischer, geografischer, geologischer, paläontologischer und klimatologischer Ausrichtung. Sie brachten unter anderem die Erkenntnis, dass das Ukok-Plateau eine jahrtausendealte Kulturlandschaft ist. Einige im Permafrost gefundene Mumien ließen sich bis in die Steinzeit zurückdatieren. Die noch heute erkennbaren rituellen Grabhügel stammen aus der Bronzezeit. Hier siedelte vor 2.500 Jahren das Volk der Pazyryken, die als Vorfahren der legendären Skythen gelten.

Die Fauna des Plateaus weist einige der seltensten Säugetierarten weltweit auf – unter anderem den nahezu ausgestorbenen Schneeleoparden. Weitere geschützte Arten sind das Argali-Bergschaf oder der Maral-Hirsch. Der Steppenadler oder der Schwarzstorch gehören zu den bemerkenswertesten Vogelarten der Region.

Hinzu kommt, dass die Hochebene in einer seismisch überaus aktiven Zone liegt. Das letzte Beben ereignete sich im Jahre 2003 und erreichte eine Magnitude von 7,3 Punkten auf der nach oben offenen Richterskala.

Geografisch liegt das Plateau nahezu im Zentrum des eurasischen Kontinents. Zusätzlich wird das Mikroklima von der Höhe in mehr als 2.000 Metern und dem hügeligen Relief beeinflusst. Die Gegend zählt zu den sonnenreichsten Russlands. Allerdings sind die Winter mit bis zu minus 50 Grad Celsius außerordentlich kalt. Aufgrund der Höhe erreichen die Temperaturen auch in den Sommermonaten selten Werte von mehr als 20 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Sommer. Die Winter sind zwar sehr trocken, jedoch fällt sommers wie winters auf dem Ukok-Plateau signifikant mehr Niederschlag, als in der benachbarten Chuja-Senke. Das Klima hier wird bereits von atlantischen Luftmassen geprägt.

Die Faszination des Ukok-Plateaus liegt auch in seiner schwierigen Erreichbarkeit. Feste Straßen gibt es nicht. Für die längste Zeit des Jahres sind die Pässe verschneit. In den kurzen Sommermonaten ist der oberflächlich aufgetaute Permafrostboden außerordentlich schlammig und wird nach langen Sonnentagen auch für geländegängige Fahrzeuge unpassierbar. Aktuell wird über den Bau einer Straße und eines Grenzübergangs nach China diskutiert. Parallel soll eine Gaspipeline westsibirisches Gas auf dem kürzesten Wege nach China transportieren. Sollten diese Planspiele verwirklicht werden, wären damit erhebliche Beeinträchtigungen für die bislang ungezähmte Natur verbunden.

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