Sind die russischen Airlines sicher?
Eindeutig ja. Aeroflot sowieso, aber auch Rossiya, S7, Utair und andere. Pobeda ist die Billigtochter von Aeroflot, entsprechend unkomfortabel, aber ebenfalls sicher. Der Flugzeugpark ist zumeist jünger als bei mitteleuropäischen Gesellschaften, weil die alten Tupolew und Antonow recht abrupt außer Dienst gestellt wurden. Tagtäglich gibt es in Russland abertausende Flugbewegungen und seit Jahren ist nichts passiert. Die Maschinen werden sorgfältig gewartet und der Service entspricht professionellen Standards.
Viele Mitteleuropäer mögen eine leichte Aversion gegenüber russischen Airlines empfinden, doch diese entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Es mag die eine oder andere Geschichte über betrunkene Piloten kursieren, doch diese sind meist frei erfunden und haben mit den aktuellen Verhältnissen rein gar nichts zu tun. Auch an den Flughäfen des Landes hat sich in den vergangenen Jahren eine deutliche Professionalisierung vollzogen.
Mit welchen Fahrzeugen werden wir unterwegs sein und wie ist es um die Verkehrssicherheit bestellt?
Kleinbusse der Marke Mercedes Sprinter oder ähnliche Modelle werden es sein. Sämtlich ausgerüstet mit bequemen Sitzen. Für sibirische Verhältnisse also extrem komfortabel. Wir werden nahezu ausschließlich auf gut asphaltierten Wegen unterwegs sein und auch der Fahrstil der anderen Verkehrsteilnehmer unterscheidet sich nicht wesentlich dem der Mitteleuropäer. Die Risiken sind also überschaubar und vergleichbar mit jenen in Deutschland.
Bin ich als Teil der LGBTQ-Community in Russland gefährdet?
Homophobie ist in Russland weit verbreitet. Das lässt sich nicht wegreden, sollte aber nicht den Blick auf die ebenfalls recht zahlreichen liberalen Geister im Lande verstellen. In den größeren Städten gibt es eine gewisse Variationsbreite an Gay Clubs und Bars. Im ländlichen Raum nicht. Dating-Plattformen sollten Sie mit der gebotenen Vorsicht nutzen, weil sie in Ausnahmefällen von homophoben Aktivisten zur Fallenstellerei missbraucht werden.
Die Buchung von Doppelzimmern für gleichgeschlechtliche Paare ist in der Regel kein Problem, doch auf öffentliche Liebesbekundungen sollte man lieber verzichten.
Welches Wetter kann ich erwarten und wie passe ich mich möglichst gut an?
Sibirien ist ein kaltes Land. Zwar liegt der Baikal auf etwa derselben Breite wie Deutschland, doch das Klima ist nicht vergleichbar. Grund ist vor allem die ausgeprägte Kontinentalität. Die Wasserfläche des Sees wirkt allerdings mildernd, sodass die Sommer kühler und die Winter wärmer sind als im übrigen Sibirien.
Der Sommer währt von Juni bis August. Das ist die Hauptreisezeit der Russen und auch der ausländischen Touristen. Dann darf mit Temperaturen gerechnet werden, wie sie dem mitteleuropäischen Sommer entsprechen. Nachts kann es jedoch schnell abkühlen, weshalb man auch zu dieser Zeit eine dicke Jacke mitführen sollte.
Natürlich lässt sich Südsibirien auch zu anderen Jahreszeiten bereisen. Tagsüber kann es im Frühjahr und Herbst recht angenehm sein, doch in der Nacht bleibt man besser im warmen Zimmer.
Im Februar und März ist Hochsaison am Baikal. Dann sind die Temperaturen erträglicher, die Sonne wärmt schon etwas und der See ist dick zugefroren. Im. Gegensatz zur Mongolei fällt ausreichend Schnee, sodass es sich anfühlt wie ein einziger Wintertraum. Man sollte sich aber gut vorbereiten und wetterfeste Funktionskleidung einpacken.
Wie werden die Unterkünfte beschaffen sein?
Wenn von Mittelklassehotels die Rede ist, entspricht dies mitteleuropäischen Standards. Sauberkeit und einen freundlichen Service dürfen Sie mit gutem Recht erwarten. Die russischen Gäste tun das nämlich auch.
Abseits der größeren Städte sind vor allem Gasthäuser (gostevye doma) verbreitet. In Ausnahmefällen wird der Sanitätsbereich von allen Gästen genutzt werden, in der Regel verfügen Sie jedoch über ein eigenes Bad und WC. Häufig gehört zu den Gostevy doma auch ein Grillbereich, ein Wirtschaftshaus, ein Kinderspielplatz und eine Banja. Das ist zum einen urgemütlich und ermöglicht zum anderen den entspannten Kontakt zu den russischen Feriengästen. Der Service ist zumeist äußerst freundlich und bemüht.
Gostevoy dom im Sajangebirge.
Welche Corona-Auflagen muss ich beachten?
Russland verlangt bei der Einreise einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Für Inlandsreisen – ob per Flug, Zug oder Bus – sind keine Tests erforderlich. Vollständig Geimpfte haben Zutritt zu fast allen Einrichtungen. Impfzertifikate und Testbescheinigungen werden allerdings ohnehin nur sporadisch kontrolliert.
Im Falle eines positiven Tests müssen Sie sich sieben Tage lang isolieren. Das Vorliegen eines Krankenversicherungsschutzes ist Voraussetzung für die Visa-Erteilung. Das russische Gesundheitssystem entspricht nicht den hohen mitteleuropäischen Standards, ist aber auch nicht völlig marode. Eine vollständige Impfung schützt zwar vor schweren Verläufen, bringt in Russland aber nur wenige Privilegien.
Brauche ich ein Visum?
Ja. Leider. Und zwar ausnahmslos. Hinzu kommt, dass das russische Visum recht teuer und der Antragsprozess aufwendig ist. Hier lohnt sich die Beauftragung einer Visaagentur. Die Kosten sind nicht höher als jene für das Visum selbst plus Ausstellung der erforderlichen Dokumente. Der Aufwand ist allerdings wesentlich geringer und das letztlich erteilte Visum flexibler. Sie können mit Kosten von um die 110 Euro/Person rechnen. Wir schlagen nichts drauf, werden bei der Vermittlung aber behilflich sein.
Welche Impfungen werden benötigt und ist das Wasser unbedenklich?
Es werden Impfungen gegen Hepatitis A, Tollwut sowie FSME empfohlen, alles Krankheiten, die es auch in Mitteleuropa gibt. Trinkwasser aus dem Hahn braucht nicht abgekocht zu werden und ist in der Regel bekömmlich.
Muss ich mich vor gefährlichen Tieren in Acht nehmen?
Wenn überhaupt, vor Bären. Die russische Variante ist allerdings deutlich kleiner und weniger aggressiv als der amerikanische Grizzly. Mücken können lästig sein, übertragen jedoch keine Krankheiten. Schlangen gibt es zwar, hochgiftig sind sie aber nicht. Der sibirische Tiger ist am Baikal und im Altai (leider) ausgestorben.
Welche körperlichen Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Keine besonderen. Eine gewisse Resilienz gegenüber langen Fahrten wird nicht schaden, wobei wir Ihre Geduld nicht übermäßig strapazieren werden. Die voraussichtlichen Fahrzeiten sind in den Programmen notiert und nicht sehr erschreckend.
Wir werden einige kürzere Wanderungen mit geringem Schwierigkeitsgrad unternehmen. So etwa in den Bergen des Sajan, auf der Insel Olkhon, auf der Halbinsel Svyatoi Nos oder im Khamar-Daban-Gebirge. Diese Ausflüge werden jeweils an Tagen stattfinden, an denen wir das Quartier nicht wechseln, sodass Sie auch in der Unterkunft bleiben können.
Sajan-Gebirge im russischen Sibirien.
Welche Versicherungen sollte ich abschließen?
Sie müssen über eine Reisekrankenversicherung verfügen, weil Sie ohne den entsprechenden Schutz kein Visum für Russland erhalten werden.
Bei der Reiserücktrittsversicherung ist zu beachten, dass etwaige Stornokosten nur bei triftigen (Rücktritts)Gründen erstattet werden. Ob sich eine Reisegepäckversicherung lohnt, müssen Sie selbst entscheiden. Während der An-und Abreise haftet die Airline für ihr Gepäck.
Was tue ich, wenn ich die Reise nicht mehr antreten möchte?
Sie sollten uns in diesem Fall möglichst frühzeitig kontaktieren. Wir werden uns um eine gütliche Einigung bemühen. Grundsätzlich können Sie die Storno- und Zahlungsmodalitäten in unseren AGB und auch hier nachlesen.
Für alles, was hier vergessen wurde, nutzen Sie bitte einfach den direkten Draht per Telefon, E-Mail oder Chat. Wir freuen uns über jede Anfrage und werden zeitnah reagieren. Möglicherweise kann es sich auch lohnen, die Webseite von Ostwärts Reisen zu studieren, denn hier sind extrem viele Informationen zu den Zielgebieten gebündelt.