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Ostwärts Reisen

Sewan-See (Armenien)

Wieder ein See, denn die Gebirgsseen Asiens sind für mich ein ganz besonderer Ort. Umsäumt von den weltweit höchsten Gebirgen und größer als die meisten anderen Binnengewässer der Welt. Oft umgeben von einsamer Natur.

Der Sewansee in Armenien. Links ist das auf einer Halbinsel im See gelegene Sewan-Kloster zu erkennen. © Fotograf: A. Rubenyan

Der Sewan gehört zum Einzugssystem der Kura, die den gesamten südlichen Kaukasus entwässert. 28 kleinere Flüsse münden aus den umgebenden Bergen in den See. Einziger Abfluss ist der Hrazdan, der an der Nordostspitze bei der Stadt Sewan den See verlässt und bei Jerewan in den Aras mündet. Dieser wiederum vereinigt sich auf aserbaidschanischem Territorium mit der Kura und strömt in der Folge dem Kaspischen Meer zu.

Der Sewan ist ein typischer Gebirgssee und auf einer Höhe von knapp 2.000 Metern über Normalnull in seiner Größenordnung einer der höchstgelegenen der Welt, höher sogar als der kirgisische Yssykköl. Seine Fläche beträgt 1.240 Quadratkilometer, was die des Bodensees und aller anderen alpinen Seen mindestens um das Doppelte übertrifft. Er bedeckt immerhin fast fünf Prozent der armenischen Landesfläche, was an sich schon ein bemerkenswerter Umstand ist. Entstanden ist der See im Quartär, als die Wasserfläche noch etwa zehnmal größer war als heute. Das heutige Seebecken wiederum hatte sich vor etwa 25.000 bis 30.000 Jahren geformt.

In der Sowjetzeit wurde das Wasser des Sewan exzessiv zur Urbarmachung der Ararat-Hochebene und zur Energiegewinnung genutzt, weshalb der See fast 40 Prozent seines Volumens eingebüßt hat. Später wurden Tunnel errichtet, um das Wasser zweier Gebirgsflüsse aufzufangen und in den Sewan zu leiten, was den Rückgang zumindest aufhalten konnte.

Noch immer ist der See essentiell für die armenische Wirtschaft. Bewässerung, Elektrizität, Fischfang und zunehmend auch Tourismus. Die natürlichen Ressourcen werden aber deutlich weniger brutal ausgebeutet als zu Sowjetzeiten. Schließlich gilt der Sewan den Armeniern als Juwel ihres Landes und als letztes im Lande verbliebene „armenische Meer“, nachdem der Van-See mittlerweile in der Türkei und der Urmia-See im Iran liegen. Das Klima ist recht mild, doch insbesondere in den Wintern kann es vorkommen, dass die zum Sewan führenden Pässe verschneit sind. Extreme Minustemperaturen sind allerdings selten. In den Sommermonaten sorgt die Höhenlage für ein mildes Klima – insbesondere im Vergleich zur nahen Hauptstadtregion um Jerewan.

Die armenische Gegharkunik-Provinz ist weitgehend identisch mit dem Becken des Sees. In der flächenmäßig größten der elf armenischen Provinzen leben etwas mehr als 200.000 Menschen. Die wichtigsten Städte sind Gavar und Sewan mit jeweils etwa 20.000 sowie Martuni und Vardenis mit jeweils 13.000 Einwohnern.

Siedlungen finden sich überall entlang der durchgehend asphaltierten Straße um den See, doch das West- und Südufer ist deutlich dichter besiedelt als die Ostseite. Die bekanntesten Strände liegen im Norden des Sees. Besonders zu erwähnen ist ein Abschnitt, der sich vom Sewankloster etwa zweieinhalb Kilometer in Richtung Nordwesten zieht. Das Kloster stand vor dem Rückgang des Wasserspiegels noch auf einer kleinen Insel, ist nunmehr aber mit dem Festland verbunden. Die erste Kirche wurde im 9. Jahrhundert errichtet. Seitdem ist die Anlage mehrfach erweitert worden.

Vom Kloster aus lässt sich auf der anderen Seeseite der längste Strandabschnitt erkennen. Es ist die knapp 35 Kilometer lange Küstenlinie im äußersten Nordosten zwischen Tsovagyugh und Shorzha.

30 Kilometer südlich des Sewanklosters findet sich mit dem Hayrawank-Kloster ein weiteres pittoreskes Gotteshaus direkt am See.

Noch einmal sieben Kilometer weiter gelangt man zum Noratus-Friedhof, wo knapp tausend Chatschkare zu besichtigen sind, uralte, traditionell armenisch-christliche Gedächtnissteine.

Das Sewan-Kloster lag früher auf einer Insel, ist aber aufgrund des abgesunkenen See-Spiegels mittlerweile mit dem Festland verbunden.

Die höchsten Berge liegen mit 3.500 Metern Höhe südöstlich des Sees im Hinterland der Stadt Martuni. In und am See findet sich eine reiche Flora und Fauna, doch nach Angaben verschiedener armenischer Umweltorganisationen ist der Sewan nach wie vor bedroht. Insbesondere die Sotk-Goldmine südöstlich des Sees hatte für einen beträchtlichen Eintrag von Schwermetallen gesorgt. Bedenklich ist auch der hohe Anteil der chemischen Verbindung Vanadium, weshalb das Seewasser nicht getrunken werden sollte. Schwimmen allerdings erscheint unbedenklich.

Die Anreise wird üblicherweise über Jerewan erfolgen. Von dort führt eine vierspurige Schnellstraße zum 80 Kilometer entfernten Sewan-Kloster an der Nordspitze des Sees. Auch die etwa 200 Kilometer lange Straße um den See ist durchgehend asphaltiert. Mittlerweile ist es kein Problem, einen Mietwagen von Georgien nach Armenien und wieder zurück zu überführen, sodass eine kombinierte Tour über Tiflis möglich wird. Der Weg von der georgischen Hauptstadt an den See beträgt etwa 250 Kilometer und führt unter anderem durch die Kurstadt Dilijan 25 Kilometer nördlich des Nordufers. Diese Gegend wird als armenische Schweiz beschrieben und war zu Sowjetzeiten eines der wichtigsten Kur-Resorts des Riesenreiches. Zehn Kilometer nordöstlich davon lohnt das spektakulär gelegene Haghartsin-Kloster einen Besuch.

Das Haghartsin-Kloster etwa 30 Kilometer nördlich des Sewan-Sees.

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