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Ostwärts Reisen

Pamir-Highway durch Berg-Badakhschan (Tadschikistan)

Dieses zentralasiatische Hochgebirgsabenteuer steht ganz oben auf meiner To-Do-Liste. Von der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe windet sich die M41 durch die Berge des Westpamir um bei Kalaikhum den Lauf des Panj und damit die afghanische Grenze zu erreichen. Nach etwas mehr als 200 Kilometern entlang des Grenzflusses zweigt die zwar durchgehend, aber auch durchgehend schlecht, asphaltierte Trasse kurz vor Khorugh in die autonome Region Berg-Badakhschan ab und erschließt die annähernd unbewohnten Höhen des Pamir. Weiter geht es zum Regionalzentrum Murgab und in Richtung Norden vorbei am Hochgebirgssee Karakul über die Grenze nach Kirgisistan, von wo die Trasse talwärts nach Osch in die zweitgrößte Stadt des Landes führt.

Nach dem deutlich besser ausgebauten Karakorum-Highway auf der östlichen Seite des Gebirges in China ist der Pamir-Highway die höchstgelegene Straße der Welt. Und grundsätzlich gehört Tadschikistan zusammen mit Bhutan und Nepal zu den einzigen Ländern der Welt, die auf einer durchschnittlichen Höhe von mehr als 3.000 Metern bzw. 10.000 Fuß liegen.

Das sehr dünn besiedelte Berg-Badakhschan nimmt etwa die Hälfte der tadschikischen Landesfläche ein und besitzt seit 1991 Autonomiestatus, der im Hinblick auf die innere Verwaltung bis heute respektiert wird. Die Fläche der autonomen Provinz entspricht in etwa der des Freistaates Bayern, wobei hier allerdings nur knapp 200.000 Menschen leben.

Die Straßen in Berg-Badakhschan sind eine Herausforderung und der Pamir-Highway stellt die entscheidende Nabelschnur dieses Landesteils dar. Er führt zunächst aus der Hauptstadt Duschanbe ins Tal des Panj, welches nach 280 Kilometern erreicht wird. Über die nächsten 240 Kilometer folgt die Straße in einem weiten Bogen dem Grenzfluss zwischen Afghanistan und Tadschikistan, um diesen bei der Siedlung Khorugh zu verlassen. Ab hier werden die Straßenverhältnisse zunehmend schlechter, kämpft sich der Weg durch das Tal des Gunt immer höher in das Herz des Pamir. Von Khorugh sind es 320 Kilometer bis nach Murgab, wo auf mehr als 3.500 Metern Höhe eine Straße über den Kolma-Pass nach China abzweigt und Anschluss an den Karakorum-Highway in Richtung Kashgar bietet. Theoretisch lässt sich dieser Übergang auch für Drittstaatler überqueren, doch von Individualreisen in die chinesische Region Xinjiang ist aufgrund extremer Kontrollen und flächendeckender Überwachung aktuell eher abzuraten.

Der Pamir-Highway indes führt über weitere 130 Kilometer Richtung Norden zum Karakul, einem der aufregendsten Gebirgsseen der Welt. Der knapp 400 Quadratkilometer große Endsee liegt in einem Vulkankrater und wird von einer Halbinsel und einer daran anschließenden, bemerkenswert grünen Insel in ein westliches und ein östliches Becken geteilt. Westlich des Sees erhebt sich die Hauptkette des Pamir mit dem knapp siebeneinhalbtausend Meter hohen Pik Ismael Somoni an seiner Spitze. Dieser Gipfel war unter dem Namen Pik Kommunismus der höchste Punkt der ehemaligen Sowjetunion.

50 Kilometer weiter nördlich wird beim 4.655 Meter hohen Ak-Baitai-Pass der Hauptkamm des Pamir überwunden. Hier liegt die Grenze nach Kirgisistan. Zur zweitgrößten kirgisischen Stadt Osch sind es noch 230 Kilometer, wohin die Straße immer bergabwärts ins Fergana-Tal führt.

Der Pamir-Highway kurz hinter Murgab. Foto: Hygeriak

Der Pamir-Highway ist mittlerweile durchgehend asphaltiert, allerdings werden immer wieder Teile der Trasse durch Bergstürze und Überschwemmungen beeinträchtigt. Zudem ist die Strecke eine der zentralen Routen für den Drogenschmuggel aus Afghanistan, weshalb verschiedene Checkpoints installiert wurden, die ebenfalls die Fahrt behindern können. Darüber hinaus ist insbesondere beim Grenzübergang nach Kirgisistan auf korrupte Grenzbeamte zu achten, die allerlei Sondersteuern herbeifantasieren. Vor einigen Monaten ist es zudem zu bewaffneten Grenzscharmützeln gekommen, weshalb vor jeder Reise die aktuelle Sicherheitslage genau recherchiert werden sollte. Grundsätzlich ist der Grenzübergang von beiden Seiten für alle Pässe zugelassen. Kirgisistan ist für touristische Kurzaufenthalte visafrei, für Tadschikistan kann online ein elektronisches Visum beantragt werden.

Abseits von Bergstürzen, Drogenschmugglern, korrupten Beamten und Grenzkonflikten muss die Bergwelt des bis zu 7.500 Meter hohen Pamir schlicht atemberaubend sein. In Murgab, in Khorugh und in Kulob bestehen Unterkunftsmöglichkeiten. Der Karakul gehört zu den bemerkenswertesten Bergseen der Welt und auch kulturell stellen die nomadischen Lebensweisen, die sowjetischen Einflüsse und die muslimischen Traditionen eine äußerst eindrückliche Mischung dar. Nicht zuletzt ist es politisch eine höchstspannende Region, wobei dieses Etikett natürlich ein Euphemismus ist und vor jeder Reise ein intensives Monitoring aktueller Ereignisse unabdingbar ist.

Der Karakul vom Pik Lenin aus gesehen. Foto: Boris Mir

Nach einem Blick auf die Landkarte empfiehlt sich eine Rundreise von Duschanbe über Berg-Badakhschan an den Karakul und weiter ins kirgisische Osch. Sowohl nach Duschanbe als auch nach Osch bestehen Flugverbindungen jeweils über Moskau nach Deutschland. Alternativ lässt sich die Reise durch das Fergana-Tal fortsetzen, wobei hier mindestens zwei weitere enervierende Grenzübergänge ins Kalkül gezogen werden müssen. Alternativ lässt sich die Fahrt auch in Richtung Norden fortsetzen. An den Yssykköl, den höchsten Gebirgssee Zentralasiens überhaupt, und weiter nach Kasachstan entlang des riesigen Gebirgssystems, welches Zentralasien in Richtung Osten abgrenzt.

Pamir-Highway – 1.250 Kilometer von der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe bis ins kirgisische Osch.

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