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Ostwärts Reisen

Derweze Gas-Krater und Yangikala-Schlucht (Turkmenistan)

Turkmenistan war über Jahre hinweg eine Totaldiktatur, die es an Skurrilität mit Nordkorea hat aufnehmen können. Der Nachwende-Präsident Saparmyrat Niyazov hatte um sich einen stetig wachsenden Personenkult aufgebaut und sich selbst den Titel des Turkmenbashi (Führer der Turkmenen) verliehen. Sein politisches Pamphlet, die Ruhnama, wurde zur Pflichtlektüre an allen turkmenischen Schulen. 2005 ist ein Exemplar – eingehüllt in eine turkmenische Flagge – gar ins All geschossen worden. Auch einige Monate des Jahreskalenders wurden nach Mitgliedern von Niyazovs Familie benannt. Jegliche Opposition war konsequent unterdrückt und die staatlich gelenkten Medien unterlagen einer vollständigen Kontrolle, widmeten sich nahezu ausschließlich einer hysterischen Verehrung des Präsidenten.

Die turkmenische Hauptstadt Aschgabad erstrahlt in der Lieblingsfarbe von Präsident Berdimuhamedov. Foto. Bayram A.

Mit Niyazovs Tod im Jahre 2007 besserte sich die Situation etwas. Die Wahl zu seinem Nachfolger entsprach zwar keinen demokratischen Maßstäben, doch der neue Präsident Gurbanguly Berdimuhamedov setzte in der Folge zumindest einige Reformen durch. Das Internet durfte wieder frei genutzt werden, der Personenkult wurde eingedämmt, die außenpolitische Isolation beendet und die Diskriminierung der ethnischen Minderheiten abgeschwächt.

2008 wurden neue Parteien zugelassen und Parlamentswahlen abgehalten. Zudem ist eine Verfassungsreform verabschiedet worden, die allerdings in wesentlichen Punkten wie der Altersbegrenzung für den Präsidenten oder der Beschränkung seiner Amtszeiten im vergangenen Jahr 2020 wieder zurückgenommen wurde. Und auch Berdimuhamedov scheint zunehmend vom Gedanken geleitet, seine persönlichen Vorlieben zur Richtschnur für das ganze Land zu machen. In der Hauptstadt Aschgabad dürfen beispielsweise ausschließlich weiße Autos verkehren, weil der Präsident diese Farbe nun einmal besonders mag.

Nach wie vor ist es schwierig, Eingang in dieses abgeschlossene Land zu erhalten und auf eigene Faust lässt es sich ohnehin nur mit einem Transitvisum bereisen, welches in der Regel für fünf bis sieben Tage gilt. Immerhin ausreichend, um einige Highlights zu bestaunen. In der Vergangenheit wurde ein Großteil der Visa-Anträge noch abgelehnt, doch seit 2018 soll sich die Situation spürbar gebessert haben.

Fünf respektive sieben Tage sind nicht allzu viel Zeit, um ein Land von der Größe Frankreichs angemessen zu bereisen, doch zumindest ein paar Highlights sollten möglich sein.

Der Flughafen von Aschgabad lässt sich über Moskau bzw. Istanbul erreichen. Mit Turkmenistan Airlines bestand vor der Corona-Krise auch eine regelmäßige Verbindung aus Frankfurt.

Die wichtigsten Grenzübergänge auf dem Landweg führen beide nach Usbekistan – zum einen von der zweitgrößten turkmenischen Stadt Turkmenabad ins benachbarte Buchara und zum anderen von der drittgrößten Stadt des Landes, Dasoguz, nach Urgench auf der anderen Seite.

Der Derweze-Gas-Krater liegt auf halbem Wege zwischen der Hauptstadt Ashgabad und der turkmenischen Nordgrenze – 260 Kilometer in jede Richtung. Es gibt eine gut ausgebaute Straße durch die leere Karakum-Sandwüste und seit dem Jahr 2005 verfügt das nahegelegene Dorf Derweze sogar über einen eigenen Bahnhof an der Trans-Karakum-Linie.

Der Derweze-Gas-Krater. Foto: Tormod Sandtorv.

Von den Nomadenstämmen der Region wird der Krater als Tor zur Hölle beschrieben. Es ist ein riesiges, 70 Meter breites und 30 Meter tiefes, brennendes Loch in der ansonsten plattebenen Wüste. Vermutlich haben sowjetische Geologen die Stätte in den frühen 1970er Jahren bei der Suche nach Erdöl eigens entflammt, in der Hoffnung, dass das Gas nach wenigen Tagen ausbrennen würde. Nun sind mehr als 50 Jahre vergangen und es brennt noch immer. Nicht zuletzt ist der Derweze-Krater ein Ausweis der enormen Ressourcen, die in der transkaspischen Erde hausen. Besonders eindrucksvoll muss das Schauspiel in den Nachtstunden sein.

Verkehrlich deutlich schlechter angebunden ist die Yangikala-Schlucht, die üblicherweise von den Städten Balkanabad bzw. Turkmenbasy am bzw. in der Nähe des Kaspischen Meeres angesteuert wird. Von beiden Städten sind es etwa 170 Kilometer bis zur Schlucht. Aus Aschgabad müssen etwa 580 Kilometer überwunden werden. Mit einem geländegängigen Fahrzeug und einem versierten Fahrer lässt sich auch der direkte Weg durch die Wüste zum Derweze-Krater nehmen.

Yangikala muss atemberaubend sein. Ganz plötzlich tut sich vor einem eine riesige Schlucht auf, in denen die Gesteinsschichten weiß, grün, rosa oder rot schimmern und die umgeben ist von einer vollkommenen Leere. Ein Blick von den Klippen in diese verzauberte Welt entschädigt vermutlich für die Härten der Anreise. Besonders empfehlenswert soll das sogenannte Krokodilmaul sein, welches als schmaler Felsvorsprung weit in die Schlucht hineinragt.

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