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Ostwärts Reisen

Kazchi-Säule (Georgien)

Die Recherche zu diesem erstaunlichen Ort brachte mir die Erkenntnis, dass der abgedroschene Begriff „Säulenheiliger“ tatsächlich auf einzelne christliche Eremiten zurückzuführen ist, die ihr Leben in völliger Askese allein auf einer Säule verbracht haben (sollen).

In Georgien erhebt sich über der Schlucht des Kashura-Flusses die Kazkhi-Säule. Hier wurde eine Kalkstein-Hochebene über die Jahrtausende von Wind, Wetter sowie dem Wasser des Flusses abgetragen, sodass nur die Säule übrigblieb. Die Geländehöhe beträgt etwa 600 Meter, die Felsnadel selbst ist 40 Meter hoch.

Auf dem lediglich zehn mal 15 Meter breiten und nahezu rechteeckigen Gipfelplateau wurde vor mehr als eintausend Jahren eine Klosteranlage errichtet, die immer wieder mit dem georgischen Säulenheiligen Simeon in Verbindung gebracht wird, der hier im sechsten Jahrhundert gelebt haben soll. Historisch verbürgt ist eine Besiedlung der Säule aber erst ab dem Jahr 1.000 nach Christus.

Das Kazchi-Kloster im Norden Georgiens. Foto: © Johannes Jorn

Das ursprüngliche Kloster musste nach der Eroberung der Region durch die Türken aufgegeben werden. Als die Russen und später die Sowjets Georgien für sich in Besitz nahmen, war die Anlage längst zu einer Ruine verfallen.

Nachdem Georgien seine Unabhängigkeit zurückerlangt hatte, wurden die alten Klostergebäude nach und nach wiederaufgebaut. Seit dieser Zeit lebt hier auch wieder ein asketischer Einsiedlermönch, der lediglich zweimal in der Woche über eine Eisenleiter das Kloster verlässt, um in einer am Fuß der Säule errichteten und dem heiligen Simeon geweihten Kirche Gottesdienste abzuhalten. Versorgt wird der Mönch mit einem Seilzug, über den Wasser und Lebensmittel nach oben gelangen. Besuch empfängt er höchstselten und wenn, dann nur von anderen Geistlichen. Frauen ist der Zutritt generell untersagt, doch auch der normale männliche Tourist wird unten bleiben müssen. Immerhin jedoch lässt sich die Säule vom gegenüberliegenden Bergmassiv beobachten, wo sich beeindruckende Fotos machen lassen.

Das Tal der Kashura ist äußerst fruchtbar und stark bewaldet. Die Temperaturen sind durchgängig mild. Im Winter schirmt der Hohe Kaukasus den Ort von schneidenden arktischen Winden ab und sommers sorgt die Höhenlage für Abkühlung. Die beste Reisezeit ist im späten Frühjahr oder im frühen Herbst. Von Tiflis sind es 200 Kilometer, für die etwa drei Stunden Fahrzeit kalkuliert werden müssen. Bei der Ausfahrt Gomi die georgische Ost-West-Autobahn verlassen und die Bergstraße in Richtung Chiatura nehmen. Von der Ausfahrt sind es noch einmal 80 Kilometer durch den Surami-Gebirgszug, der den Kleinen mit dem Hohen Kaukasus verbindet. Wenn die Ost-West-Autobahn von Tiflis ans Schwarze Meer in Bälde fertiggestellt sein wird, empfiehlt es sich, bis Sestaponi auf der Autobahn zu bleiben und von dort die Straße in die Berge zu nehmen. Dann sind es nur 30 Kilometer Bergstraße. Gleiches gilt für die Anreise aus der westlich von Kazchi gelegenen Großstadt Kutaissi, von wo mit einer Anfahrt von 65 Kilometern bzw. etwas mehr als einer Stunde kalkuliert werden muss. Sowohl Tiflis als auch Kutaissi verfügen über internationale Flughäfen, die – zumindest vor der Corona-Pandemie – regelmäßig aus Deutschland angeflogen wurden.

Die zehn Kilometer östlich von Kazkhi gelegene Stadt Chiatura war im 19. und 20. Jahrhundert das weltweit größte Zentrum des Manganerzabbaus. Bemerkenswert ist dieser Ort vor allem wegen seiner unzähligen historischen Seilbahnen, mit denen Personen und Fracht ins Tal gebracht wurden. Heute sind nur fünf Materialbahnen in Betrieb, doch in Bälde sollen auch drei Personenbahnen wieder in den Dienst gestellt werden.

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