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Ostwärts Reisen

Abschied von Kiew, ewig an der Grenze und ein letzter Abend

Frau und Tochter waren in der Mongolei. Ich wollte die Zeit eigentlich nutzen, um zu Recherchezwecken wahlweise nach Aserbaidschan oder nach Japan zu fahren, doch die Coronabeschränkungen hatten das nicht zugelassen. Die Entscheidung lag auf der Hand. Ich hatte ein Auto und etwas Zeit, spreche gut Russisch und fühle mit der Ukraine. Also meldete ich mich bei der Botschaft und schon zwei Tage später ging es los. Ich wollte meinen Anteil leisten und möglichst viele Leute und Sachen hin und herbringen. Lange Fahrten, sehr liebe neue Freunde und zwischendrin äußerst bemerkenswerte Impressionen aus der Hauptstadt dieses tapferen Landes. Nun ging es wieder zurück nach Berlin.

Anna, Jevgeni und dahinter mein Skoda.

Nasstjas Geburtstag

Für den Nachmittag hatte ich mich mit der Vermieterin meines Apartments verabredet, um ihr die Schlüssel zu übergeben. Es war alles in bester Ordnung. Ich hatte für 20 Euro pro Nacht hochherrschaftlich residiert. Direkt an Kiews Prachtstraße Khreschtschatyk unmittelbar neben dem Maidan. Die Preise waren kriegsbedingt günstig. Gut für mich, schlecht für das Land.

Mit den Koffern lief ich zum letzten Mal über den Maidan, um kurz dahinter den Trolleybus zu besteigen. Linie 18 brachte mich auf direktem Wege zur Wohnung von Anna, Jevgeni und ihrer Tochter Nasstja, einer Familie, der ich ein wenig helfen konnte und die sich in Kiew rührend um mich gekümmert hatte. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, denn der O-Bus war nicht sonderlich schnell und sie wohnten weit außerhalb in einem verfallenen Plattenbau im Norden der Stadt.

Wir schnippelten noch einmal Salat. Dazu gab es dieses Mal Fisch. Den Beiden gelang es immer wieder, mit großer Selbstverständlichkeit, wenig Aufwand und viel Routine schnell und lecker zu kochen. Eine solche Gabe lässt sich gar nicht hoch genug schätzen. Jevgeni und ich leerten noch zwei Dosen Bier, doch es wurde nicht allzu spät, denn ich wollte und sollte fit in den langen Fahrtag starten können.

Das letzte Mal am Maidan.

Auf der Ausziehcouch in Nasstjas Zimmer hatte ich dieses Mal deutlich besser geschlafen als noch einige Tage zuvor. Es war sieben Uhr morgens und Nasstja hatte Geburtstag. Ihr 15. Jevgeni hatte aus diesem Anlass eine kleine Torte besorgt. Dazu ein schneller Kaffee und das war dann schon die gemeinsame Feier. Das tat mir in der Seele weh, doch immerhin würde Jevgeni noch etwas Zeit mit seiner Tochter haben. Er wollte mit ihr später zum Baden rausfahren und einen entspannten Nachmittag verleben. Nasstja hatte sich nämlich entschieden, nicht mit uns zurückzukommen und noch einige Wochen in Kiew bei ihrem Papa zu bleiben. Spätestens mit Schulbeginn in Mecklenburg-Vorpommern muss sie jedoch wieder in Schwerin sein.

Von Kiew nach Bucha

1.500 Kilometer bis Berlin. Auf dem Weg dorthin hatten wir eine Übernachtung im ostpolnischen Lublin geplant. Ich konnte mein kleines Guthaben bei Booking.com für diesen Zweck nutzen. Wir packten Koffer und Taschen ins Auto und trafen in der Nähe Malina und ihren Mann, der mir eine Flasche selbstgemachten Wodka überreichte. Von Jevgeni hatte ich zuvor schon ukrainischen Cognac bekommen. Der Abschied zwischen Malina und ihrem Mann war kurz, denn es sollte vermutlich nicht allzu sentimental werden. Jevgeni ließ es sich nicht nehmen, uns mit seinem Auto am Checkpoint vorbei aus der Stadt zu eskortieren. Schließlich hielten wir an einem Parkplatz, herzten uns alle noch einmal, Anna stieg zu uns in den Skoda und es konnte losgehen.

Die Stadt, in der wir gerade waren, hieß Bucha. Die Russen hatten sämtliche Brücken zerschossen, doch die Ukrainer hatten sie behelfsmäßig erneuert. Rechts und links der Straße waren die meisten Gebäude zerstört. Das hier war einst ein beliebter Ferienort gewesen. Mit Wäldern, Thermen, Hotels und Gastronomie. Nördlich der Stadt lag der Flughafen Gostomel, der bei der Offensive der Russen heftig umkämpft gewesen war. Und südlich die Stadt Irpin am gleichnamigen Fluss. Nachdem sich die Russen zurückziehen mussten, wurde der Dreiklang aus Bucha, Irpin und Gostomel zum Synonym für die Grausamkeit der russischen Armee. Sie hatten gemordet, vergewaltigt, gebrandschatzt und gestohlen. Genau das würde dem ganzen Land bevorstehen, wenn die Ukrainer den Ratschlägen deutscher Pazifisten folgen und die weiße Flagge hissen würden. Kein Krieg ist noch lange kein Frieden.

Bucha.

Von Bucha bis zur Grenze

Nachdem wir auf dem Hinweg über Lemberg, Riwne und Schytomyr gekommen waren, nahmen wir nun die etwas nördlicher gelegene Route entlang der belarussischen Grenze. Kaum Städte, sondern nur die gut ausgebaute Schnellstraße und sehr viel Grün. Zwischendrin immer mal wieder Checkpoints, aber ansonsten kamen wir gut voran. Tankstellen waren allerdings Mangelware und Super-Benzin gab es nur an jeder Dritten. Bei der nächsten Fahrt in die Ukraine werde ich definitiv ein bis zwei Reservekanister mitnehmen. In der Nähe von Kowel wurden wir endlich fündig und konnten uns wieder entspannen. Die Preise lagen bei etwas mehr als einem Euro pro Liter waren damit signifikant günstiger als in Polen. Wir lagen gut in der Zeit und hatten die Melancholie und Traurigkeit des Abschieds und die Bilder aus Bucha überwunden. Anna schlug vor, irgendwo etwas zu essen, doch ich wollte erst einmal nach Polen. Wer konnte wissen, wie lange es dauern würde an der Grenze und schließlich wollten wir uns noch Lublin ansehen. Da konnte es nicht schaden, wenn wir ein, zwei Stunden früher ankamen. Ich hatte über Booking.com ein Apartment zehn Kilometer außerhalb der größten ostpolnischen Stadt gebucht. Unser Plan war, dort nur kurz die Koffer abzustellen und schnell weiter in die Innenstadt zu fahren.

Da waren wir eigentlich schon in Polen, hatten die Kontrollen aber noch nicht passiert.

Sieben Stunden

Also fuhren wir weiter und schon gegen zwei Uhr am Nachmittag erreichten wir die Grenze. Wir wunderten uns, dass wir so gut durchgekommen waren und schon direkt vor dem Terminal standen, bis uns gesagt wurde, dass dieser Übergang an den Wochenenden nur Lkws abfertigt. Wir schauten flehentlich, doch es half nichts. Er schickte uns nach Ustyluh, was wohl eine Stunde Fahrzeit entfernt in Richtung Süden läge. Die Straße war fürchterlich, wurde aber irgendwann besser. Ich gab ordentlich Gas, weil ich Umwege und Widrigkeiten nicht leiden kann. In Ustyluh hatte uns Google.maps über eine kleine Abkürzung direkt an den Übergang gelotst. Die Autos stauten sich auf der Hauptstraße, doch der Plan, sich – Ratlosigkeit vortäuschend – hier mal eben reinzudrängen, hatte nicht funktioniert. Wir wurden nach hinten gewiesen und es bewegte sich sehr lange nichts. Pkws wurden nur etwa alle Stunde eingelassen und auch dann immer nur 20 Stück. Anna und Malina nahmen es mit Gleichmut, doch meine Laune näherte sich dem Nullpunkt. Vier Stunden hatte es gedauert, bis wir endlich an der Stelle waren, an der wir schon einmal gestanden hatten. Doch immerhin erhielten wir einen Schnipsel, der uns ankündigte, dass wir mit der nächsten Charge rüberkommen würden. Das war dann auch so und wir fuhren über eine baufällige Brücke über den Westlichen Bug, der hier die Grenze zwischen Polen und der Ukraine markiert. Auf polnischem Boden waren wir also schon, hatten das Grenzterminal aber noch nicht erreicht. Die Schranke stand dauerhaft auf Rot. Wenn man schon gedacht hat, es wäre überstanden und muss dann noch einmal zwei Stunden warten… Ich entschuldigte mich bei Anna und Malina, aber ich konnte nicht anders. Mit mir war nichts mehr anzufangen. Zu nichts anderem fähig als Dauerlamento, Gebrabbel und Kopfschütteln. Besonders freundlich war ich auch nicht mehr und schmiss der ukrainischen Beamtin meinen Pass einfach so hin. Vielleicht hatte sie deshalb meinen Ausreisestempel vergessen. Gut, dass es mir aufgefallen war, denn auf der polnischen Seite hätte es mit Sicherheit Probleme gegeben und ich wäre vermutlich explodiert. Ukraine war geschafft, nun zu den Polen. Zwei Autos vor uns machten die aber plötzlich Schichtwechsel und es bewegte sich eine weitere Stunde rein gar nichts. Die Sonne war mittlerweile untergangenen und der gemütliche Abend in Lublin längst gecancelt. Irgendwann kamen sie wieder, doch ich war nicht mehr kommunikationsfähig. Die polnische Beamtin sprach deutsch und sagte. „Super. Sie sind fertig. Sie können fahren.“ Ich habe mich nicht bedankt. Nach sieben Stunden war ich dazu nicht mehr in der Lage. Und wir mussten ja auch noch zurück auf die direkte Straße zwischen Lublin und Kiew. Statt einer Stunde von der Grenze waren es nun zwei.

Endlich angekommen in Swidnik. Zehn Kilometer vor Lublin.

Swidnik kurz vor Lublin

Kurz vor elf kamen wir an. Swidnik ist eine typische Vorstadt. Zehn Kilometer vor Lublin direkt an der Autobahn gelegen. Geordnet, doch niemand auf der Straße. Es hatte uns ein wenig Mühe gekostet, das Apartment zu finden, doch immerhin funktionierte die Beschreibung mit dem Code für die Haustür und dem kleinen Safe mit den Schlüsseln vor der Wohnung selbst. Zweckmäßig eingerichtet, komfortabel und sauber. Schwieriger war es, um diese Zeit noch etwas zu Essen zu finden. Das Restaurant, welches uns genannt wurde, hatte schon zu. Der einzige Passant, den wir fragen konnten, war ein hochnervöser junger Mann, der aber hervorragend Englisch sprach. Irgendwas musste er genommen haben, doch seine Statur war wenig furchteinflößend und er schien ganz nett. Er sei eigentlich aus Lublin, müsse aber seinen besten Kumpel trösten, weil dieser gerade verlassen worden sei. Er führte uns zur einzigen Kneipe des Ortes. Daneben gab es einen Dönerimbiss. Für Essen und Trinken war also gesorgt. Nach dem Blick auf die Auslage hatten wir das mit dem Döner lieber gelassen, doch immerhin ließen wir uns zwei Bier in der Kneipe nebenan schmecken. Die Gäste waren nett und äußerst interessiert an unserer Geschichte. Sprachen allesamt gut Englisch, allerdings kein Russisch oder Ukrainisch. Wirklich alle hatten der Ukraine in irgendeiner Form geholfen, taten dies teilweise noch immer. In Kiew konnte ich bei etlichen Gelegenheiten vernehmen, wie man über die Polen dachte. Die Dankbarkeit ist unermesslich. Darüber hinaus gilt Polen Vielen als Vorbild für eine moderne, europäische Ukraine. Und tatsächlich ist es beeindruckend, was den Menschen zwischen Oder und Bug in nur 30 Jahren gelungen ist. Sicherlich hat die EU geholfen, doch dadurch wird das enorme Aufbauwerk in keiner Weise geschmälert. Auch wenn einem die PiS-Partei nicht immer gefallen mag, ist es doch eine stabile Demokratie, die wirtschaftlich und infrastrukturell mittlerweile Italien überholt hat und offenbar auch sehr hilfsbereit ist.

Blick auf die Festung von Lublin.

Frühstück in Lublin

Die Nacht war kurz, doch wir hatten alle gut geschlafen. Anna und Galina tat es leid, dass wir Lublin nicht hatten sehen können, weshalb sie vorschlugen, in die Stadt zu fahren, ein wenig zu spazieren und dort zu frühstücken. Ich war einverstanden und merkte langsam, dass mein Faible für Stadtbesichtigungen auch von meinen Begleiterinnen geteilt wurde. Anfangs war mir das unpassend erschienen, denn das war ja nicht der Zweck der Reise, doch die Ukrainer sind ein angenehm pragmatisches Volk. Zumindest war das mein Eindruck. Wir parkten direkt am Rathaus. Es war Sonntag und daher kostenfrei. Lublin war dereinst die größte jüdische Stadt Europas mit einer äußerst heterogenen Bevölkerung. Juden, Polen, Deutsche, Ukrainer, Roma, Österreicher und viele andere mehr. Hitler und Stalin hatten dafür gesorgt, dass dies nun nicht mehr so ist, doch immerhin ließen sich noch einige Spuren dieser reichen Geschichte entdecken. Wir spazierten kurz durch die Altstadt, besuchten die Johannes-Kathedrale und erhaschten einen Blick auf den ausgreifenden Lubliner Königspalast. Überall wehten ukrainische Flaggen im Wind. Zum Frühstück gab es Bagel in einem hübschen Café in der Fußgängerzone. Dann noch einmal tanken und auf die hervorragende Autobahn in Richtung Warschau und Berlin.

Malina vor dem Lubliner Rathaus.

Zurück nach Berlin

In Warschau bogen wir ein auf die Autobahn der Freiheit, die aus Anlass der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine errichtet worden war. Leider zu großen Teilen mautpflichtig, doch dafür kommt man schnell voran. Ich hatte den Ehrgeiz, meine Zloty genauso vollständig loszuwerden, wie die ukrainischen Griwna zuvor und tatsächlich war nach der letzten Mautstation nicht mehr viel übrig. Allerdings war das Benzin fast alle, sodass ich lieber von der Autobahn abbog, um mir nahe der deutschen Grenze eine Tankstelle zu suchen. Kurz vor Slubice war das gelungen und für eine letzte Schachtel Parliament-Zigaretten hatte es auch noch gereicht. Wir fuhren über die Stadtbrücke von Slubice nach Frankfurt/Oder und waren wieder auf deutschem Boden. Malina und Anna wollten die Stadt besichtigen, doch ich konnte ihnen das erfolgreich ausreden. Meine Mama stammt von hier und ich war mit dem Rad schon etliche Male durchgekommen. Ganz nett, aber es ist nicht Kiew, nicht mal Lublin und erst recht nicht Berlin. Also zurück auf die Autobahn und eine Stunde später waren wir da. Die heimischen Gefilde kamen mir seltsam vor nach dieser intensiven Reise. Und vermutlich trieben Malina und Anna noch ganz andere Gefühle um. Da war sie wieder, die neue Heimat. So weit weg von Kiew und den Lieben. Es wurde nicht viel gesprochen auf dem Weg vom Berliner Ring zu meiner Schöneberger Wohnung, doch bei aller Traurigkeit stand uns noch ein gemeinsamer Abend bevor. Schon bald nach unserer Ankunft in Kiew hatten wir uns geeinigt, dass wir die letzte Nacht in Berlin zusammen verbringen werden und ich sie erst am Montagmorgen mit dem Auto zum Bahnhof bringe. In Schwerin würde dieser Rechtsanawalt warten, bei dem sie vorübergehend untergekommen waren. Das war auch nötig, denn sie hatten äußerst viel Gepäck.

Die Autostrada Wolnosci (Autobahn der Freiheit) zwischen Warschau und Berlin. Hier in der Nähe von Posen. Foto: Radomil.

Ein letzter Abend

Anna und Malina wollten schon wieder die Stadt sehen, doch ich war zu fertig dafür. Ich hatte Nasstja zu ihrem Geburtstag einen Abend im Berliner Friedrichstadtpalast geschenkt. Dann können sie alle nach Berlin kommen, meine Familie kennenlernen und bei uns übernachten. Und dann wäre sicherlich auch Zeit für die Innenstadt. Heute wollte ich es bei einem Spaziergang durch den Kiez belassen. Es war ein wunderschöner, sommerlicher Sonntagabend. Ich zeigte ihnen Soanas Schule, das Rathaus Schöneberg, den Volkspark und ein, zwei hübsche Sträßchen in unserem Viertel. Danach zum Italiener an der Ecke. Unser Kellner sprach erstaunlich gut Russisch, erkannte aber auch schnell, dass wir aus der Ukraine kamen. Bei mir zu Hause köpften wir Jevgenis Cognac und tranken dazu das eine oder andere Glas Wein. Es wurde ein langer Abend. Musik vom Handy, die Fotos der Reise über den großen TV-Bildschirm im Wohnzimmer und der eine oder alberne Witz. Wir hatten uns gleich nach der Ankunft vorgenommen, an diesem Abend nicht sentimental zu werden. Für Malina und Anna war das fiel schwerer als für mich, doch auch sie konnten all den Mist zumindest vorübergehend ausblenden. Gegen drei Uhr war es gut. Ich schlief bei Soana im Kinderbett und die Beiden im Schlafzimmer.

Das Aufstehen am Morgen war schwergefallen, mit einer kalten Dusche und einer Aspirin ging es aber wieder. Um 9 Uhr fuhr der Zug nach Schwerin. Ich brachte sie zum Bahnhof und wuchtete das Gepäck in den Zug. Wir werden uns bald wiedersehen. Das hatten wir uns versprochen. Wir waren Freunde geworden. Trotz der kurzen Zeit. Auch mit Jevgeni, den ich bedauerte, gleichzeitig aber auch bewunderte für seinen trotzigen Durchhaltewillen und den trockenen Humor, mit dem er alles quittierte. Mögen die Ukrainerinnen und Ukrainer diesen Krieg möglichst bald gewinnen und mögen die Verbrecher ihre gerechte Strafe erhalten.

Слава Україні. Foto: Rgm 38.

Noch ein paar Tipps zum Schluss

Man kann sich in der Ukraine frei bewegen. Zumindest in jenen Gebieten, die nicht unmittelbar umkämpft sind und so ist es also kein Problem, Bucha und Irpin zu besichtigen, die in den vergangenen Monaten eine traurige Berühmtheit erlangt hatten. Die Brücken sind zumindest vorübergehend wieder instandgesetzt worden. Man sollte jedoch auf der Straße bleiben und – wenn man doch aussteigen will – auf Blindgänger achten. Zerstörte Gebäude bitte nur in Begleitung der Sicherheitskräfte betreten.

Zwischen Berlin und Kiew ist die Straße entlang der belarussischen Grenze der kürzeste Weg. Nicht nur im Hinblick auf die Entfernung, sondern auch weil man durch keine größeren Städte muss. Wenig befahren und gut ausgebaut. Allerdings sollte man sich vorher genauestens über die Modalitäten am Grenzübergang Yagodin informieren, der zu bestimmten Zeiten keine Pkw durchlässt. Die Alternative ist Ustyluh, 60 Kilometer südlich, doch mittlerweile wurde mir aus verschiedenen Richtungen bestätigt, dass dies der schlechteste Ort sei, um von Polen in die Ukraine oder umgekehrt zu gelangen.

In Lublin lohnen die restaurierte Altstadt und das prächtige Königsschloss den Besuch. Die Gedenkstätte im alten Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek liegt noch innerhalb der Stadtgrenzen, und zwar in den südöstlichen Außenbezirken.

Auch auf der Relation Posen-Warschau-Lublin lässt sich Polen von Grenze zu Grenze durchgehend auf hervorragend ausgebauten Autobahnen durchqueren. Allerdings ist die Autobahn der Freiheit zwischen Warschau und Berlin recht teuer, muss mit Mautgebühren in Höhe von annähernd hundert Zloty kalkuliert werden.

Im Berliner Raum ist der Ukraine-Hilfe Berlin e.V. besonders aktiv. Wer Hilfsfahrten unternehmen möchte, kann sich auf deren Website in ein Transportformular eintragen. Sie melden sich bei Bedarf.

Auch die Ukrainische Botschaft hat für all jene, die dem Land auf die eine oder andere Art helfen möchten, eine Website angelegt – mit allerlei Links und Informationen.

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