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Ostwärts Reisen

Von Kyjiv durch die Karpaten zurück nach Berlin

2022 bin ich zum ersten Mal zu einer Hilfsfahrt in die Ukraine aufgebrochen. 2023 erneut und auch in diesem Jahr wieder. Mittlerweile eine traurige Routine. Immer dann, wenn Frau und Tochter zum sommerlichen Heimaturlaub in die Mongolei aufbrechen und ich meiner väterlichen Pflichten entbunden bin, schaffe ich Sachen und Leute rein und raus. Dieses Mal Sachen rein und Leute raus. Zuerst mit allerlei Kram von Berlin nach Lemberg, dann nach Kyjiv, wo ich einen Freund besuchen und Fahrgäste für den Rückweg nach Deutschland einsacken wollte und schließlich vornehmlich mit Generatoren beladen wieder nach Kyjiv. Etwas mehr als 4.500 km waren geschafft, die letzten 1.800 standen aus. Mit zwei Frauen und zwei Mädels sollte es über die Karpaten nach Uzhhorod, weiter durch die Slowakei bis Ostrava und schließlich endgültig nach Berlin gehen.

Hier hatte ich meine Fahrgäste abgeholt.

Früh am Morgen ein tränenreicher Abschied

Jemand von der Ukraine-Hilfe in Berlin war so nett gewesen, seine Kontakte zu aktivieren. Schließlich hatte ich bis kurz vor dem zweiten Aufbruch aus Berlin noch niemanden für die zweite Rückfahrt gefunden. Sie fragten mich, ob ich auch nach Ostrava fahren würde und ich willigte fröhlich ein. Schließlich gab mir dieses Ziel die Möglichkeit, über den äußersten Westen der Ukraine auszureisen, die ukrainischen Waldkarpaten zu durchfahren und mir das alte Uzhhorod anzuschauen.

Allerdings prognostizierte mir Google.maps knapp elf Stunden Fahrzeit, weshalb ich wieder Wert legte auf einen außerordentlich frühen Aufbruch.

Ich hatte mir den Wecker auf fünf Uhr gestellt. Dann war die Ausgangsperre vorbei und man durfte wieder hinaus auf die Straße. Kurz duschen, Zähne putzen und zehn Minuten später mit den Klamotten zum Auto. Meine Fahrgäste musste ich dieses Mal im Svyatoshin-Bezirk auflesen, was sich wieder gut fügte, denn der erstreckt sich direkt an der Ausfallstraße, die in Richtung Westen aus Kyjiv hinausführt. Dieses Mal waren es zwei Freundinnen. Die eine, Mascha, hatte ihre zwei Töchter dabei und die andere, Tatjana, reiste allein. Beide lebten seit Beginn des Krieges in Ostrava im tschechischen Teil Schlesiens und waren nach Kyjiv gekommen, um ihre Männer zu besuchen. Sie waren äußerst froh über mein Angebot, weil sie auf diese Weise noch eine Nacht länger bleiben und sich die Kosten für die Rückfahrt sparen konnten. Sie arbeiteten in einem Hotel in der Innenstadt von Ostrava und mussten gleich am morgigen Sonntagabend zu ihrer nächsten Schicht antreten. Auch die Männer standen unten zur Verabschiedung bereit, wobei sich die eine oder andere Träne nicht vermeiden ließ. Ich hielt mich im Hintergrund.

Abschied von Kyjiv.

Sie hatten mir die obligatorische Plastikflasche selbstgebrannten Wodkas und – etwas erlesener – Cognac aus der Schwarzmeerregion rund um Odesa geschenkt. Und auch sonst blieben verpflegungsmäßig keine Wünsche offen, denn auf die exzessive Reisevorbereitung ukrainischer Frauen ist Verlass.

Auf dem Weg nach Lemberg

Wir kamen wieder gut durch. Mit Anhang ist es zwar leichter bei der Orientierung, an der Tankstelle und ggf. im Kontakt mit den Sicherheitsbehörden, doch dafür muss man öfter anhalten. Vor allem die beiden Mädels im Alter von zehn und acht Jahren wollten partout nicht aufhören, ständig Süßkram zu trinken und mussten ständig aufs Klo. Darüber hinaus waren sie jedoch allerliebst und erinnerten mich in ihrem frühpubertären Gehabe an meine eigene Tochter, die gerade in der Mongolei weilte. Wiewohl die nicht ganz so blond ist und vom Phänotyp eher der Mama ähnelt. Bis Lemberg waren wir auf bekanntem Terrain, danach Neuland, worauf ich mich außerordentlich freute. Schließlich hatte ich auf der bis hierhin fast 5.500 km langen Höllentour keinen einzigen unbekannten Abschnitt befahren.

Noch einmal vorbei am ehrwürdigen Lemberg.

Die ukrainischen Waldkarpaten

Rund um Lemberg staute es sich etwas auf den Ausfallstraßen, was allerdings bald überwunden war. Danach ging es auf gut ausgebauten Landstraßen hinein ins Vorland der Karpaten. Bis zum Rajon-Zentrum Sambir 75 km südwestlich von Lemberg war es noch flach. Danach schlängelte sich die Straße langsam hinauf. Mit dem Tourismus-Ort Turka waren die Karpaten erreicht. Sattgrüne bewaldete Höhen, die sich hier bis zum Horizont erstreckten, und den Krieg fast vergessen ließen. Am Uzhok-Pass passierten wir die äußerste Südostecke Polens. Ich wollte unbedingt ein Foto machen, weil mich derartige geografische Maximalpunkte interessieren. Allerdings war just hier ein Kontrollpunkt der ukrainischen Armee eingerichtet, wo Derartiges eigentlich nicht vorgesehen ist. Letztlich war es der Fürsprache meiner Mitfahrerinnen zu verdanken, dass ich zumindest das provisorische Ehrenmal für die Kriegsgefallenen ablichten durfte, welches praktischerweise direkt in Richtung Polen eingerichtet war. Vor vier Tagen war ich an der Grenze in Ustyluh am östlichsten Punkt Polens gewesen. Dies hier war der südlichste.

Der Pass markiert die Wasserscheide des Gebirges. Bald darauf kam links der Fluss Uzh in Sicht, der von hier in Richtung Südwesten das Gebirge herabströmt, bis er die nach ihm benannte Stadt Uzhhorod erreicht. Diese liegt schon wieder in der Ebene in den nordöstlichen Ausläufern der Puszta, der ungarisch-slowakisch-ukrainischen Grassteppe. Der westlichste Teil jenes Vegetationsgürtels, der von hier bis in die Mongolei reicht, wo gerade meine Lieben Urlaub machten.

Am Uzhok-Pass war Polen schon sehr nah.

Die Hauptstadt der Karpatenukraine

Uzhhorod ist die Hauptstadt der Oblast Transkarpatien, einer Region, die in der Zwischenkriegszeit zur Tschechoslowakei gehörte, mit dem Potsdamer Abkommen aber der Sowjetunion zugeschlagen wurde. Heute der westlichste Teil der Ukraine, der noch einmal knapp 250 km südwestlich von Lemberg liegt. Uzhhorod selbst ist mit seinen knapp 120.000 Einwohnern die Hauptstadt der Region. Ein traditionsreiches Siedlungszentrum in diesem ethnisch-kulturell so spannenden Raum, der über die Jahrhunderte hinweg die Heimat von Ungarn, Slowaken, Ruthenen, Juden, Ukrainern, Deutschen und später auch einigen russischen Siedlern war. Unmittelbar westlich der Stadt verläuft die slowakische Grenze. Polen in Richtung Norden ist nur 50 und Ungarn in Richtung Süden lediglich 20 km entfernt.

Ich hatte mir ein Angebot südlich der Innenstadt herausgesucht. Schwer zu finden, weil am Rande einer staubigen Straße gelegen und umgeben von rostigen Garagen und verfallenen sowjetischen Wohnblocks. Das Gebäude selbst war jedoch neueren Datums. Offenbar vollbesetzt, wovon die vielen Autos vor der Tür kündeten. Unsere Apartments lagen beide im Erdgeschoss. Ein kleines für mich und ein größeres für die vier Frauen und Mädels. Beides zu haben für nur knapp 30 Euro insgesamt.

Blick von der Uzhhoroder Burg auf die Waldkarpaten.

Meine Gäste hatten Uzhhorod auch noch nicht gesehen, sodass wir uns gemeinsam zu fünft die Stadt erschließen wollten. Wir mussten uns beeilen, denn es war schon 17 Uhr. Das Zentrum war nach nur zehn Gehminuten erreicht. Ein interessantes Potpourri verschiedenster kultureller Einflüsse. Es gibt eine ungarische Kirche, eine slowakische und eine protestantische der ehemaligen deutschen Siedler. Die Altstadt nördlich des Flusses Uzh ist klein, aber ausgesprochen hübsch mit ihren klassischen Fassaden. Highlight ist die Kreuzerhöhungskathedrale aus habsburgischer Zeit. Dahinter geht es hinauf zur alten Burg, die selbst nicht sonderlich spektakulär daherkommt, aber schöne Blicke auf die nahen Waldkarpaten bereithält. Gleich daneben ist ein schönes Freilichtmuseum eingerichtet, welches die Siedlungsgeschichte der Region hervorragend nachstellt. Nicht zuletzt ist Transkarpatien rund um Uzzhorod eines der wichtigsten Weinanbaugebiete der Ukraine, weshalb ich noch zwei Weinläden ansteuerte, wobei mir meine neuen Freundinnen als Übersetzerinnen behilflich waren. Ich  erstand gleich sechs überraschend gute und auch günstige Tropfen, die mich später in Berlin an diese ereignisreiche Reise erinnern sollten.

Die Kreuzerhöhungskathedrale von Uzhhorod.

Die russische Orthodoxie und der KGB

Zum Abendessen hatten wir in der Innenstadt nichts gefunden, weshalb wir uns für ein Lokal in der unmittelbaren Nachbarschaft entschieden. Ohnehin dröhnten im Zentrum allzu laut die unvermeidlichen Generatoren. Die unverhofft schnelle Rückkehr gab mir die Gelegenheit, die orthodoxe Kathedrale zu fotografieren, die mir schon bei der Hinfahrt aufgefallen war. Ein prächtiges Gotteshaus, neu errichtet und gülden glänzend, gesperrt allerdings, weil sich die Mönche nicht vom russischen Patriarchat in persona des ehemaligem KGB-Offiziers Kirill I. lossagen wollten. Dazu muss man wissen, dass der russischen Orthodoxie nicht nur in Russland, sondern auch in der Ukraine die Rolle zufällt, dem russischen Faschismus den ideologischen Boden zu bereiten. Der Bund der Rechtgläubigen als Klammer, um die ostslawischen Völker unter russischer Führung zu vereinigen und die vermeintlich hehren ultra-konservativen Werte, um sie vom liberalen, dekadenten Westen abzugrenzen. Funktioniert in Russland gut, aber den Russen kann man seit jeher alles erzählen. Es ist ein Volk, welches im Grunde weiß, dass es von morgens bis abends belogen wird, am Ende aber doch alles glaubt und jeden, der leise Zweifel anmeldet, schamlos denunziert. Nichts verdeutlicht stärker den Sprung vom real existierenden Sozialismus hin zum unverhohlenen Faschismus wie die neue Rolle der Kirche in Russland. Einst noch verfolgt, gereicht der Klerus nun zum Steigbügelhalter des Systems. Wobei das nur die Außensicht ist, denn von innen ist die russische Orthodoxie seit Jahrzehnten vollständig von den Geheimdiensten unterwandert, weshalb sich jeder aufrechte Christ nur mit Grausen abwenden kann. Schwulenhass, Unterordnung und die Kultur der Gewalt sind das Einzige, wohinter sich die russische Gesellschaft heute noch vereinen kann und will.

Die orthodoxe Kathedrale von Uzhhorod.

Sie wollten mich unbedingt einladen, was ich rührend fand. Wobei meine Knoblauchsuppe und das Boeuf Stroganoff auch ausgesprochen lecker waren. Zurück im Apartment, machten wir uns zu dritt noch über zwei meiner ukrainischen Rotweinflaschen her. Danach musste geschlafen werden, denn nach zwei sehr langen Kanten wartete morgen der dritte auf mich. Noch einmal elf Stunden Fahrt und dazu die Grenze zurück in die EU,

Die letzte echte Grenze

Wieder um fünf Uhr aufstehen, weil wir unmittelbar nach Ende der Sperrstunde los- und beizeiten die nahe slowakische Grenze erreichen wollten. Früher Vogel fängt den Wurm und so konnten wir auch dieses Mal lange Wartezeiten vermeiden, stießen fast bis zur Ampel vor. Zwei Autos vor uns wurde wieder auf Rot geschaltet, was uns zunächst ärgerte, aber auch Gelegenheit gab für Toilettengänge und die letzten Einkäufe. Ich nutzte die Zeit, um bei einem fliegenden Händler meine Griwna in Euro zu tauschen, wobei ich mir den letzten 100-Griwna-Schein für ein paar Getränke im nahen Minimarkt aufsparte. Eine Zigarette später war es wieder grün. Meine leise Hoffnung, dass man es hier etwas lockerer handhaben würde als an der polnischen Grenze, sollte sich nicht bestätigen. Während der Wartezeit erfolgt ein erster Vorabcheck. Angekommen am Grenzwärterhäuschen, wird dann genau geschaut. Drinnen prüft die eine die Pässe und draußen checkt der andere den Skoda. Die Klamotten müssen alle raus, wobei immerhin mein Putin-Klopapier aus Kyjiv für etwas Frohsinn sorgte.

Wir mussten allerdings in die andere Richtung. Nach Ostrava waren es noch 400 und nach Berlin knapp 870 km.

Die Slowaken waren noch penibler. Nicht weil sie Slowaken sind, sondern weil erfahrungsgemäß immer das Einreiseland genauer hinschaut. Macht Sinn und ich unterstütze jederzeit vehement einen wirksamen Schutz der EU-Außengrenzen. Schön wäre allerdings, wenn die EU baldmöglichst erst im Donbass enden würde und nicht schon hier in den Karpaten. Mit dem eigenen Auto nach Sewastopol auf die Krim und dann mit der Fähre übers Schwarze Meer nach Georgien. Ohne jede Grenze, ohne jeden Stempel. Das wäre was. Mal sehen, ob ich das noch erleben darf…

Immerhin war der Ton wesentlich weniger rau als bei den Polen, rang man sich hie und da auch ein „bitte“ ab. Meine Klamotten waren schnell gecheckt, wobei auch hier meine Klopapier-Rollen mit dem Konterfei des russischen Diktators für Heiterkeit sorgten. Bei meinen Fahrgästen dauerte es etwas länger, weil sie den Skoda (verständlicherweise) bis unter die Dachkante vollgestopft hatten und etliche Nahrungsmittel mitführten. Schließlich durften alle und alles durch und nach knapp zwei Stunden Warterei waren wir wieder in der EU.

Die slowakische Ost-West-Autobahn bei Poprad. Im Hintergrund die Hohe Tatra. Foto: © Mgr.Marta Kotuličová

Die Slowakei ist ein schönes Land

Bis kurz vor Kosice, der knapp 90 km westlich der Grenze gelegenen zweitgrößten slowakischen Stadt, mussten wir uns über Landstraßen quälen, durchfuhren eine plattebene Landschaft, die den slowakischen Teil der Puszta-Steppe markiert und intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Nach etwas mehr als einer Stunde war die slowakische Ost-West-Autobahn erreicht, die in einigen Jahren durch bis zur Grenze führen soll. Nun ging es wieder durch die Karpaten. Herrliche grüne Wellentäler, die dem Tolkienschen Auenland entnommen schienen. Immer wieder waren die Hügel von pittoresken Dörfchen mit ihren hübschen Kirchen gekrönt. Eine Wohltat fürs Auge. Ich hatte verschiedentlich von den Schönheiten der Slowakei gehört und konnte mich nun selbst überzeugen. Diese Landschaften sind wahrlich eine Reise wert, zumal rechts bald das majestätische Massiv der Hohen Tatra in Sicht kam, des mit 2.655 Metern höchsten Teils der Karpaten. Poprad, wo wir gerade vorbeirasten und Zakopane auf der gegenüberliegenden polnischen Seite hatten sich verschiedentlich um Olympische Winterspiele bemüht und ich kann nur Glück wünschen, dass diese fantastische Gegend bald auch im Westen Europas und darüber hinaus ihre Freunde findet.

Weil rund um das nordslowakische Zilina ein heftiger Stau angesagt war, lotste uns Google weg von der Autobahn und über schmale Sträßchen durch die mittelgebirgige Landschaft der Westkarpaten. Immer wieder unterbrochen von gemütlichen Urlaubsorten und man konnte erkennen, dass hier gerade Hochsaison war. Ideal für den Aktivurlaub mit Wandern, Radfahren und Baden im See oder an der vielen Thermalquellen. Mit dem Auto nur etwa mehr als sieben Stunden von Berlin entfernt.

Nach etlichen Serpentinen waren wir wieder auf der anderen Seite des Gebirges angelangt. Die Grenze zu Tschechien war nun schon nah. Ich hatte gehofft, mir hier Zigaretten kaufen zu können, doch die Gelegenheit ergab sich nicht. Komisch, dass es hier keinerlei Tabak-Shops gab, obwohl der Preis pro Schachtel laut Google in der Slowakei nur halb so hoch war wie in Tschechien. Musste ich das halt auf Polen verschieden, wo ich allerdings zehn Euro mehr pro Stange bezahlen würde.

Der Marktplatz von Ostrava.

Über Ostrava zurück nach Berlin

Ab der Grenze begann wieder die Autobahn, die uns nach einer knappen Dreiviertelstunde in die mährisch-schlesische Metropole Ostrava führte. Die mit knapp 300.000 Einwohnern drittgrößte tschechische Stadt ist das Zentrum eines alten Kohlereviers, gewissermaßen das tschechische Gegenstück zum schlesischen Industrierevier rund um Kattowitz etwa 70 km nördlich. Ruhrgebiet auf tschechisch-polnisch gewissermaßen und genauso sah es aus. Gute Infrastruktur, renaturierte Flussläufe, das eine oder andere Industriedenkmal, aber eben nicht die Pracht von Prag oder Brünn. Nur wenige Wochen zuvor hatte ich mich mit zwei guten alten Freundinnen in Brünn getroffen. Eine Offenbarung, doch nach Ostrava muss ich nicht nochmal. Meine Fahrgäste wohnten in Bahnhofsnähe mitten in der Altstadt. Auf meine Nachfrage, ob das schon alles gewesen sei, meinten sie, ja, aber die Leute wären nett.

Sie baten mich noch rauf auf einen Kaffee, aber ich lehnte dankend ab. Sie mussten noch auspacken und später auf die Schicht und ich hatte noch eine gute Strecke vor mir. Wir würden in Kontakt bleiben und ich nahm mit Freude zur Kenntnis, wie sich mein ukrainisches Netzwerk stetig vergrößerte um immer wieder neue nette Menschen.

Hier in Ostrava beginnt die Oder ihren Lauf. Über Oppeln, Breslau, Frankfurt (Oder) nach Stettin, weiter ins Haff und bei Swinemünde in die Ostsee.

Ich nahm nicht die Autobahn ins nahe Kattowitz, sondern den direkten Weg durch die Berge auf die polnische Seite. Kürzer zwar, aber etwas länger von der Zeit. Quer durch die industriell geprägte tschechische Region Mährisch-Schlesien, dann rüber nach Polen und erst kurz vor Breslau auf die Autobahn. Vier Stunden später war ich in Berlin, hatte noch genug Zeit zum Auspacken und Wäsche waschen, war insgesamt aber ziemlich durch. 6.320 km in acht Tagen forderten ihren Tribut.

Noch ein paar Tipps zum Schluss

Die ukrainischen Waldkarpaten sind sicher und lohnen die lange Anreise. Von Lemberg aus fahren Busse in den Kurort Turka am nördlichen Fuße des Gebirges. Bestenfalls hat man jedoch das eigene Auto dabei und ist somit deutlich flexibler. Die Howerla ist mit ihren 2.061 Metern der höchste Berg der Ukraine, liegt aber noch signifikant östlich von Uzhhorod (200 km) nahe der Grenze zu Rumänien.

Uzhhorod bietet eine hübsche Altstadt mit einer äußerst vielfältigen Kultur. Die prächtige Synagoge direkt am Uzh wird heute als Philharmonie genutzt. Unbedingt sollte man das liebevoll gestaltete ethnologische Museum besuchen.

In der alten Synagoge von Uzhhorod ist heute die Philharmonie eingerichtet. Gleich daneben findet sich ein Eisenbahnmuseum für Kinder.

Für die Autobahnen in der Slowakei und in Tschechien wird Maut fällig. Tagespässe sind leider nicht zu bekommen. Das Kürzeste ist der Zehn-Tages-Zeitraum, der jeweils umgerechnet um die 15 Euro kostet. Online beantragen, mit dem QR-Code ausdrucken oder aufs Handy laden und ggf. vorzeigen.

Die Ost-West-Autobahn in der Slowakei führt von Bratislava zunächst nach Nordosten bis Zilina und dann in stringenter Ost-Richtung bis kurz hinter Kosice, bald auch bis zur ukrainischen Grenze. Im Dreiländereck Polen-Tschechien-Slowakei werden kürzlich oder in Bälde fertiggestellte Infrastrukturprojekte die Erreichbarkeit erheblich verbessern. Als da wären: Die Schnellstraße von Zilina (Slowakei) nach Ostrava (Tschechien) in der einen und nach Bielsko-Biala (Polen) in der anderen Richtung. Zudem wird ab dem kommenden Jahr auch die Autobahn von Prag über Königgrätz und weiter über Olmütz nach Ostrava durchgängig befahrbar sein. Die Autobahn von Ostrava nach Kattowitz in Polen ist bereits fertig.

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